Alice Schwarzer mag das Kapitel Steuerbetrug für erledigt halten, wie sie in der vergangenen Woche behauptete - die Finanzbehörden sehen das allerdings anders. Die Staatsanwaltschaft Köln hat nach Informationen des Spiegel ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, in dem geprüft werden soll, ob Schwarzers Selbstanzeige nach ihrer Steuerhinterziehung vollständig ist. Andernfalls drohen ihr rechtliche Konsequenzen.
Schwarzer hatte zugegeben, seit den achtziger Jahren Geld in der Schweiz angelegt und die anfallenden Zinsen nicht versteuert zu haben. 2013 hatte sie dann eigenen Angaben zufolge das Konto dem Finanzamt angezeigt, es aufgelöst und für die vergangenen zehn Jahre etwa 200.000 Euro an Steuern plus Säumniszinsen nachgezahlt. Die "Der Fall ist damit auch aus Sicht der Steuerbehörde bereinigt", schrieb sie vergangene Woche auf ihrer Website.
Die Fahnder müssen sich mit zwei Konten bei zwei Schweizer Banken befassen, weil Schwarzer seit den achtziger Jahren einmal das Institut gewechselt hatte, berichtet der Spiegel. Noch bis vor Kurzem habe sich Schwarzer aktiv um ihre Geldanlagen gekümmert.