US-Wirtschaft:Mehr Wachstum für Obama

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Diese Zahlen bestimmen den Präsidentschaftswahlkampf: Die amerikanische Wirtschaft wächst wieder schneller, im zurückliegenden Quartal um 2,0 Prozent. Das dürfte dem US-Präsidenten etwas helfen. Aber auch Herausforderer Mitt Romney wird versuchen, die Zahlen für sich zu nutzen.

Die Wirtschaft in den USA wächst wieder schneller. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt legte zwischen Juni und September im Vergleich zum Vorjahr um 2,0 Prozent zu, teilte das Handelsministerium in Washington mit. Die Zahlen sind damit etwas besser als erwartet: In einer Umfrage der Nachrichtenagentur Bloomberg hatten Ökonomen im Schnitt mit einem Plus von 1,8 Prozent für das dritte Quartal gerechnet.

Im zweiten Quartal hatte es ein Wachstum von 1,3 Prozent gegeben, zu Jahresbeginn hatte die US-Wirtschaft um 2,0 Prozent zugelegt.

Beflügelt wurde die Wirtschaft im Sommer vor allem vom privaten Konsum, der 70 Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Er legte um 2,0 Prozent zu, nach 1,5 Prozent im Vorquartal. Leichte Lohnerhöhungen sowie gestiegene Vermögenspreise - vor allem Aktien und Immobilien - verbesserten die Kauflaune.

Die Unternehmen traten dagegen wegen der ungewissen Konjunkturaussichten auf die Bremse und investierten 1,3 Prozent weniger. Das war der erste Rückgang seit Jahresbeginn 2011. Ein Grund für die Zurückhaltung ist das schleppende Auslandsgeschäft. Die Exporte fielen wegen der Schuldenkrise in Europa und der Konjunkturdelle in China um 1,6 Prozent. Im Frühjahr waren sie noch um 5,3 Prozent gewachsen.

Kurz vor der Präsidentschaftswahl in den USA am 6. November dürften beide Bewerber versuchen, die Zahlen für sich zu nutzen. Amtsinhaber Barack Obama kann darauf verweisen, dass das Wachstum anzieht. Herausforderer Mitt Romney wiederum kann argumentieren, dass die Wirtschaft immer noch zu langsam läuft.

Im Wahlkampf steht vor allem die wirtschaftliche Situation des Landes im Vordergrund. Zentrale Themen sind die Arbeitslosigkeit und die hohe Staatsverschuldung.

Derzeit sind 23 Millionen Amerikaner ohne Job. Das sind etwa 4,5 Millionen mehr als vor Beginn der Rezessionsjahre 2007 bis 2009. Experten halten ein Wachstum von mindestens 2,5 Prozent über mehrere Quartale hinweg für notwendig, um die Arbeitslosigkeit spürbar zu drücken.

© Süddeutsche.de/Reuters/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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