Die neueste Version von Apples Mobilbetriebssystem iOS 5 lässt viele Nutzer warten: Seit der Freigabe zum Download am Mittwoch klagen Kunden über langsame Ladezeiten und fehlgeschlagene Installationen.
Das Problem: Die Nachfrage ist offenbar so groß, dass Apples Rechenzentren mit der Auslieferung der Datenpakete nicht nachkommen. Zudem kommunizieren zahlreiche Geräte mit dem Serverpark, da in dem neuen Betriebssystem der Online-Datenspeicherdienst iCloud integriert ist.
Dieser ermöglicht es, E-Mails, Kontakte, Kalendereinträge, Lesezeichen, Notizen und Aufgaben mit den Apple-Servern abzugleichen und für alle Geräte stets aktuell verfügbar zu machen. Außerdem bietet iCloud die Option, alle auf einem iOS-Gerät geschossenen Fotos im sogenannten Foto-Stream online zu stellen.
Wie der Guardian festgestellt hat, hat die Einführung des neuen iPhone-Betriebssystems sogar den Internet-Verkehr in Großbritannien um ein Fünftel ansteigen lassen. Dies liegt auch daran, dass das Update für viele unterschiedliche Geräte verfügbar ist: iPhone 4, iPhone 3GS, die beiden iPad-Modelle sowie den iPod Touch der dritten und vierten Generation. Insgesamt hat Apple seit 2007 250 Millionen Geräte mit iOS-Betriebssystem verkauft, ein guter Teil davon iPhones 4.
iTunes wird unwichtiger
Künftig könnte das neue iOS dafür sorgen, dass lange Ladezeiten der Vergangenheit angehören: Mit ihm werden die mobilen Apple-Geräte unabhängiger von der Software iTunes, die nun nicht mehr unbedingt erforderlich ist.
Bei den älteren iOS-Versionen benötigte man iTunes zwingend, um das Gerät in Betrieb zu nehmen und Inhalte zu synchronisieren. Mit iOS 5, das nun auch mit dem neuen iPhone 4S ausgeliefert wird, kann das Smartphone direkt online aktiviert werden, ohne an einen PC oder Mac angeschlossen zu werden.
Auch für künftige Softwareaktualisierungen ist die Verbindung zu iTunes nicht mehr notwendig, da iOS 5 nun per WLAN-Verbindung aufgefrischt werden kann. Künftig kann Apple die Updates automatisch einspielen - und so theoretisch die Software nach und nach für verschiedene Regionen freigeben.
Nach der ersten Update-Welle waren die Server von Apple im Laufe des Donnerstags wieder besser erreichbar. Allerdings klagen immer noch Nutzer über Fehlermeldungen.