Ukraine: Finanzlöcher:Putin warnt EU vor möglichem Gaskrieg

Fürsorgliche Warnung: Der russische Ministerpräsident Putin weist darauf hin, dass die Ukraine klamm ist. Die Gaslieferungen aus Russland könnten daher wieder stocken.

Der russische Regierungschef Wladimir Putin hat vor möglichen neuen Engpässen bei der Gasversorgung für die europäischen Verbraucher gewarnt. Grund seien neue Zahlungsprobleme der Ukraine, dem wichtigsten Transitland für die Gaslieferungen in die EU, sagte Putin am Sonntag nach Angaben der Agentur Interfax.

Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin informierte Schweden als amtierende EU-Ratspräsidentschaft über die Finanzprobleme der Ukraine. (Foto: Foto: Reuters)

Putin habe Schweden als amtierende EU-Ratspräsidentschaft über die Finanzprobleme der krisengeschüttelten Ex-Sowjetrepublik telefonisch informiert.

Anfang des Jahres hatte ein wochenlanger Gaskrieg zwischen Kiew und Moskau um nicht bezahlte Rechnungen zu dramatischen Lieferausfällen auch in Ost- und Westeuropa geführt. Moskau hatte den Gashahn wegen ausbleibender Zahlungen zugedreht.

Politischer Machtkampf in der Ukraine

Der vom Staat kontrollierte russische Gaskonzern Gazprom und das ukrainische Unternehmen Naftogas hatten zuletzt übereinstimmend mitgeteilt, es gebe keine Probleme mit den Rechnungen.

Allerdings erklärte Kiews Regierungschefin Julia Timoschenko bei einem Telefonat mit Putin in der vergangenen Woche, dass der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko kein weiteres Geld freigebe für die Gaszahlungen.

Die finanzschwache Ukraine ist wegen eines Machtkampfes zwischen Juschtschenko und Timoschenko seit Monaten innenpolitisch gelähmt. In dem Land sind am 17. Januar Präsidentenwahlen geplant.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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