Erst der Wirbel um das Gaspedal, jetzt auch noch zickende Bremsen: Toyota, bis vor kurzem von Erfolg verwöhnt, hat schon wieder Ärger.
Mehrere Dutzend Prius-Kunden hatten sich bei Händlern in Japan und Nordamerika wegen Bremsproblemen beschwert, teilte der Konzern mit. Aufgetreten seien die Probleme beim Fahren über unebene oder vereiste Straßen. Erste Berichte darüber seien im Dezember eingegangen, nun werde die Angelegenheit geprüft.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Tokio liegen in Japan 14 Klagen vor. Hinzu kommen mehr als 100 ähnliche Beschwerden in den USA, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo.
Dem Unternehmen zufolge ist unklar, ob es durch die mögliche Problematik mit den Bremsen zu Unfällen kam. Die Deutsche Presse-Agentur hingegen meldete, dass die Probleme in den USA und Japan zu jeweils einem Unfall geführt haben.
Eine Ursache für die Bremsprobleme soll die mögliche Fehlfunktion eines Sensors sein, wenn das Bremskontrollsystem einen Schlag erhält. Das japanische Transportministerium wies Toyota nach eigenen Angaben an, den Fall zu untersuchen. Anlass waren Informationen über einen Unfall in Japan, bei dem zwei Menschen verletzt wurden, berichtete Kyodo weiter.
Mehr als acht Millionen Autos zurückgepfiffen
Toyota hatte die dritte Generation des Prius im Mai vergangenen Jahres in Japan und den USA herausgebracht. Das Modell wird in Japan hergestellt und ist nicht von den jüngsten Rückrufaktionen wegen fehlerhafter Gaspedale betroffen.
Toyota hatte erst Ende Januar wegen Problemen am Gaspedal den Verkauf und die Produktion von mehr als der halben Modellpalette stoppen müssen. Knapp acht Millionen Fahrzeuge wurden in die Werkstätten zurück beordert, was bereits zu spürbaren Absatzeinbußen führte.
Die dritte Generation des Prius ist einer der Verkaufsschlager von Toyota. In Japan ist das Hybridmodell das meistverkaufte Modell.
Wegen der Probleme mit den Gaspedalen hat der weltgrößte Autohersteller weltweit knapp acht Millionen Fahrzeuge zurück in die Werkstätten gerufen.