Telekommunikation:App-Entwickler: «Flappy Bird» ist für immer weg

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Hanoi/New York (dpa) - Der Entwickler des Hit-Spiels "Flappy Bird" hat es nach eigenen Angaben wegen Gewissensbissen aus dem Verkehr gezogen. Das Smartphone-Game sei für ein paar Minuten der Entspannung gedacht gewesen, habe sich aber einem Produkt mit Sucht-Potenzial entwickelt.

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Hanoi/New York (dpa) - Der Entwickler des Hit-Spiels „Flappy Bird“ hat es nach eigenen Angaben wegen Gewissensbissen aus dem Verkehr gezogen. Das Smartphone-Game sei für ein paar Minuten der Entspannung gedacht gewesen, habe sich aber einem Produkt mit Sucht-Potenzial entwickelt.

Das sagte der 29-jährige Dong Nguyen dem US-Magazin „Forbes“ in Hanoi. Deshalb habe er die App auf dem Höhepunkt aus den Download-Plattformen entfernt. „Es ist für immer weg.“

Das Gratis-Spiel, bei dem man einen Vogel durch Lücken zwischen Rohren leiten muss, war zuletzt zum Spitzenreiter in den App-Charts geworden. Das Game fällt mit sehr simpler 8-Bit-Optik auf, ist aber extrem schwierig in der Steuerung. Viele Nutzer konnten auch nach tagelangen Versuchen nur wenige Hindernisse passieren. Er selbst sei auf einen Bestwert von 150 Punkten gekommen, sagte der Entwickler dem „Wall Street Journal“.

Das Technologie-Blog „The Verge“ zitierte Dong Nguyen vergangenen Woche mit den Worten, „Flappy Bird“ bringe pro Tag 50 000 Dollar an Werbeeinnahmen ein. Im „Forbes“-Interview wollte er keine konkreten Angaben mehr dazu machen: „Ich kenne die genaue Zahl nicht, aber ich weiß, dass es eine Menge ist.“ Das schlechte Gewissen wegen des Sucht-Faktors habe ihm jedoch zuletzt den Schlaf geraubt.

Allerdings wird der vietnamesische Entwickler auch weiterhin von „Flappy Bird“ profitieren: Wer das Spiel bereits gekauft hat, kann es trotz der Zurückziehung weiter nutzen, und entsprechend wird es auch weiter laufende Werbeeinnahmen geben. Der Erfolg bescherte dem 29-Jährigen auch Prominenz im Heimatland: Das Gespräch sei um mehrere Stunden verschoben worden, weil Dong Nguyen einen Vize-Regierungschef traf, schrieb „Forbes“. Zugleich lehnte der Entwickler es ab, für die Interviews fotografiert zu werden. Er lebt bei seinen Eltern in Hanoi und programmiert im Hauptjob Betriebssoftware für Computer. Für „Flappy Bird“ habe er etwa drei Tage gebraucht.

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