Tarifkonflikt:Lufthansa-Piloten streiken am Mittwoch

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Welche Flüge am Mittwoch ausfallen, ist noch nicht bekannt (Foto: AP)

Den ganzen Tag über sollen Lang- und Kurzstreckenflüge ausfallen. Die Piloten wollen insgesamt etwa 20 Prozent mehr Lohn - rückwirkend verteilt über die vergangenen fünf Jahre.

Die Lufthansa -Piloten wollen am Mittwoch ganztägig streiken. Betroffen seien Lang- und Kurzstreckenverbindungen aus Deutschland, teilte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit mit. Es ist bereits der 14. Ausstand im laufenden Tarifkonflikt.

Der Streik soll in der Nacht auf Mittwoch um 0:01 Uhr beginnen und bis 23:59 Uhr andauern. Allerdings werden laut Mitteilung von Cockpit nicht alle Flüge der Lufthansa-Konzerntöchter bestreikt. Welche Flüge deshalb durchgeführt werden können, ist noch unklar. Im Tarifkonflikt geht es um die Tarifgehälter von etwa 5400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochtergesellschaft Germanwings.

Tarifkonflikt besteht bereits seit mehr als vier Jahren

Die Lufthansa hatte bis zuletzt versucht, die neuen Streiks abzuwenden und eine erneute Schlichtung vorgeschlagen. Das jedoch lehnte die VC ab, der Tarifvorschlag des Unternehmens sei "nicht schlichtungsfähig." Die Piloten fordern rückwirkend für die vergangenen fünf Jahre ein Gehaltsplus von insgesamt rund 20 Prozent, das entspräche einer jährlichen Steigerung von etwa 3,7 Prozent. Die Forderung sei "nicht unverhältnismäßig, sondern entspricht dem, was alle deutschen Tarifangestellten in dieser Zeit an Lohnanpassung erfahren haben", hieß es bei der Gewerkschaft.

Die Lufthansa und ihre Piloten befinden sich seit mehr als vier Jahren in einem Dauerkonflikt. Insgesamt 13 Mal hat die VC in dieser Zeit zu Streiks aufgerufen. Zahlreiche Einzeltarifverträge müssen neu verhandelt werden. Der Vergütungstarifvertrag ist beispielsweise bereits im Frühjahr 2012 ausgelaufen. In mehreren Anläufen ist es beiden Seiten bislang nicht gelungen, sich auf neue Bedingungen zu einigen.

Neben der Frage nach den Gehältern sind auch die Themen Altersversorgung und Übergangsrenten nach wie vor ungeklärt. Vor allem aber stehen die Piloten vor dem Problem, dass Lufthansa die Billigmarke Eurowings immer weiter ausbaut, gleichzeitig aber die Flotte der Kernmarke nicht mehr wächst. Die Piloten von Lufthansa fallen unter den sogenannten Konzerntarifvertrag. Bei Eurowings gelten dagegen deutlich schlechtere Tarifbedingungen, bis 2020sollen die Kosten dort rund 40 Prozent unter denen der Lufthansa liegen.

© Süddeutsche.de/dpa/jfl/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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