Tarife:Warnstreik in fünf Berliner Süßwarenunternehmen angelaufen

„Warnstreik!“ steht auf einem Schild. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild)

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Berlin (dpa/bb) - Beschäftigte von fünf Berliner Süßwarenunternehmen haben am Montagmorgen die Arbeit niedergelegt. Etwa 70 Arbeiter aus der Frühschicht standen seit 4.30 Uhr vor den Werkstoren der Bahlsen Produktion, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten (NGG). Nach und nach seien weitere Beschäftigte der Frühschicht dazugekommen. Auch an den vier anderen Standorten standen nach Angaben des NGG-Sprechers große Teile der Belegschaft vor den Toren.

Die Gewerkschaft hatte zu dem Warnstreik aufgerufen, um in der laufenden Tarifrunde Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. In den fünf Betrieben arbeiten insgesamt rund 1200 Menschen.

Für die bundesweit rund 60.000 Branchenbeschäftigten verlangt die Gewerkschaft monatlich 500 Euro mehr in den unteren Tarifgruppen, in den übrigen 400 Euro mehr, für Auszubildende 200 Euro mehr im Monat. Das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne 2023 um 3,8 Prozent und 2024 um 2,9 Prozent zu erhöhen, lehnt die NGG als unzureichend ab.

In vier Werken ist nur die Frühschicht betroffen, im Bahlsen-Werk in der Oberlandstraße in Tempelhof sollte die Arbeit ganztägig ruhen. Dort wollten sich die Beschäftigten aller fünf Werke um 08.30 zur Kundgebung versammeln, so der NGG-Sprecher.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) bezeichnete die Arbeitsniederlegungen als „vollkommen unbegründet und restlos überzogen“. „Der BDSI erwartet, dass die Gewerkschaft bei dem nächsten Termin am 22./23.06.2023 zu ernsthaften und konstruktiven Gesprächen an den Verhandlungstisch zurückkehrt“, teilte der Verband mit.

© dpa-infocom, dpa:230604-99-938400/4

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