Taiwan:Erdbeben kostet Milliarden

Das Erdbeben, das am Mittwoch Taiwan erschütterte, wird teuer für die Versicherungswirtschaft. (Foto: Annabelle Chih/Getty Images)

US-Experten schätzen, dass die Versicherungswirtschaft zwischen fünf und acht Milliarden US-Dollar zahlen muss.

Von Ralf Gehlen, Köln

Das Erdbeben in Taiwan, bei dem am vergangenen Mittwoch mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen sind, dürfte für die Versicherungswirtschaft sehr teuer werden. Nach Ansicht von Experten kann es eine Belastung zwischen fünf und acht Milliarden US-Dollar nach sich ziehen, der auf viele Versicherer und Rückversicherer aufgeteilt wird.

Die Schätzung stammt vom US-Unternehmen Corelogic, das sich auf die Modellierung von Versicherungsrisiken und Schäden spezialisiert hat. Die volkswirtschaftlichen Kosten, die das Erdbeben verursacht hat, dürften nach Ansicht der Modellierer sogar noch deutlich höher sein.

Vergleicht man das Beben von Taiwan mit jenem starken Beben, das im Februar 2023 den Ostosten der Türkei und Teile Syriens erschütterte, zeigt sich eine andere Größenordnung bei den Schäden. Damals wurden einer Schätzung zufolge versicherte Schäden in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar verursacht - vor allem deshalb, weil die versicherten Werte in Syrien und in der Türkei deutlich niedriger sind als in Taiwan.

Als Begründung für die hohen Schäden nennen die Sachverständigen, dass Taiwan als weltweit führend in der Halbleiterindustrie gilt, einer Schlüsselindustrie für die Weltwirtschaft. Jedoch lassen erste Berichte aus der Industrie darauf schließen, dass die Anlagen und Firmensitze, die hauptsächlich im Westen der Insel liegen, wenig bis gar nicht beeinträchtigt wurden.

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