Sturmtief „Zoltan“ :Verkehrsstörungen und spätes Weihnachtsmarktfinale

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Eine Straßenbahn wird abgeschleppt. (Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Viele umgestürzte Bäume, Verkehrseinschränkungen aber keine Verletzten - Sturmtief „Zoltan“ hat auch in MV für Wirbel gesorgt. In Rostock durften Weihnachtsfans am Ende doch noch einmal Karussell fahren.

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Rostock (dpa/mv) - Der Höhepunkt des Sturmtiefs „Zoltan“ hat Mecklenburg-Vorpommern kurz vor Weihnachten viele umgestürzte Bäume, Hunderte Aufräumeinsätze und Verkehrsbehinderungen beschert.

Auch nach der Aufhebung der Unwetterwarnung vor orkanartigen Böen am Freitagmittag sollte es zumindest stürmisch im Nordosten bleiben. Immerhin starteten auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt am Nachmittag wieder die Fahrgeschäfte und die Verkaufsbuden konnten ein letztes Mal für dieses Jahr öffnen. Der Markt hatte am Donnerstag früher geschlossen. Das traditionelle Weihnachtssingen im Rostocker Ostseestadion mit Tausenden Mitwirkenden war abgesagt worden.

Der Schweriner Innenminister dankte den Einsatzkräften. „Ihr Engagement, Ihr Einsatzwillen erlaubt es mir und unseren Bürgerinnen und Bürger, uns auch in solchen Situationen bei jeder Uhrzeit - und das so kurz vor den Festtagen - sicher zu fühlen“, wurde Christian Pegel (SPD) am Freitag zitiert.

Gebäude seien durch umgestürzte Bäume beschädigt und Straßen versperrt worden. Teilweise sei es zu Stromausfällen gekommen. Eine ausführliche Schadensbilanz kündigte der Minister für die kommenden Tage an.

Die Deutsche Bahn hatte auch am Freitagnachmittag weiter mit Oberleitungen zu kämpfen, die durch umgestürzte Bäume beschädigt wurden - so etwa auf der Strecke des RE5 zwischen Stralsund und Berlin zwischen Grimmen und Demmin. Nach Aussage eines Sprechers fährt auf der Strecke von Stralsund aus zunächst kein Zug. Aus Richtung Berlin würden die Züge bei Demmin zurückfahren. Auch zwischen Velgast und Barth fahren laut Sprecher wegen eines Sturmschadens keine Züge. Ein Schaden im Großraum Rostock sei hingegen am Freitag behoben worden. Auch die Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) warnte vor Einschränkungen.

In Rostock musste nach einem Oberleitungsschaden eine Straßenbahn abgeschleppt werden. Die Straßenbahnen kehren hier laut Rostocker Straßenbahn AG noch bis kommenden Mittwoch vor dem Barnstorfer Wald um. Ein Ersatzverkehr sei eingerichtet. Der nahe gelegene Rostocker Zoo blieb am Freitag geschlossen, ebenso der Zoo in Stralsund.

Allein für den Landkreis Vorpommern-Greifswald meldete die Polizei bis Freitagmittag drei Unfälle, die durch umgefallene Bäume ausgelöst worden waren.

So sei am Donnerstagabend bei Hinrichshagen ein Baum auf die Motorhaube eines fahrenden Autos gekippt. Mit dem Schrecken davon kamen laut Polizeiangaben auch ein 20-Jähriger bei Bandelin und ein 21-Jähriger bei Dargelin, die jeweils mit ihren Autos vor umgestürzten Bäumen nicht mehr bremsen konnten. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.

Fahrer von leeren Lastwagen und Caravans wurde über elektrische Verkehrsanzeigen aufgefordert, statt der Rügenbrücke zwischen Stralsund und Rügen den tiefer gelegenen Rügendamm zu befahren.

Bis Freitagnachmittag verzeichnete der Landkreis Vorpommern-Rügen rund 290 sturmbedingte Einsätze, im Nachbarlandkreis Vorpommern-Greifswald waren es nach eigenen Angaben bis Freitagmittag mehr als 150 und in Nordwestmecklenburg und im Landkreis Rostock allein bis Freitagmorgen jeweils 130.

Der zwischenzeitlich eingestellte Fährbetrieb zwischen Rostock und Gedser in Dänemark sollte am Freitagnachmittag wieder anlaufen. Fähren nach Hiddensee und auch die Warnowfähre in Rostock sollten den ganzen Freitag nicht fahren.

Der Deutsche Wetterdienst kündigte auch für Samstag für den Küstenbereich westlich von Rostock bis einschließlich Rügen schwere Sturmböen an. Der Wind sollte zum Nachmittag und Abend hin abnehmen. Dazu gebe es viele Wolken mit kurzen Aufheiterungen vor allem in Vorpommern und örtlich Regen- oder Schneeregenschauer bei Höchsttemperaturen von drei bis fünf Grad.

© dpa-infocom, dpa:231222-99-384281/6

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