Versicherer:Geringe Schäden durch "Nadia"

Der Sturm "Nadia", der vor allem in Norddeutschland wütete, führt zu vergleichsweise niedrigen versicherten Schäden.

Von Friederike Krieger

Die Schäden durch den Sturm "Nadia" werden sich für die Versicherer in Grenzen halten. Der Versicherungsmakler Aon schätzt, dass sie für das Unwetter rund 150 Millionen Euro zahlen müssen, die Berater von Meyerthole Siems Kohlruss (MSK) rechnen mit 100 Millionen Euro. Das ist wesentlich weniger als Versicherer in früheren Jahren für den ersten großen Sturm im Januar oder Februar aufbringen mussten. So hatte "Sabine" sie 2020 rund 600 Millionen Euro gekostet, "Friederike" schlug 2018 mit 800 Millionen Euro zu Buche. Für Sturm "Kyrill" mussten Versicherer 2007 sogar 2 Milliarden Euro zahlen. MSK gibt allerdings zu bedenken, dass die Schäden durch "Nadia" noch weiter steigen können. "Die aktuelle wirtschaftliche Situation mit einer Inflationsrate von über fünf Prozent und Baupreissteigerungen im zweistelligen Bereich wird im Vergleich zu früheren Ereignissen deutlich höhere Durchschnittsschäden ergeben", warnt Geschäftsführer Onnen Siems. Auch der Handwerkermangel könnte sich bemerkbar machen. "Wenn eine Reparatur nicht zeitnah umgesetzt wird, kann dies zu noch teureren Schäden führen." Nicht alle Schäden sind versichert. Wenn der Sturm zum Beispiel ein Dach abdeckt oder ein Baum auf ein Auto fällt, kommt dafür die Wohngebäude- beziehungsweise Kaskopolice auf. Schäden durch Sturmfluten wie am Wochenende in Hamburg sind dagegen meist nicht versichert. Die Versicherer selbst halten sich noch zurück. VGH und Provinzial, die beide in den durch "Nadia" betroffenen Gebieten an Nord- und Ostsee stark vertreten sind, wollen noch keine Schadenschätzung abgeben. FRKR

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