Schwacher Absatz:Continental kappt die Ziele

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Die Prognose ist nicht zu halten: Continental korrigiert seine Geschäftsziele für 2008 - das Geschäft läuft einfach zu schlecht. Vor allem der US-Markt erfüllt nicht die Erwartungen.

Im dritten Quartal hätten sich die Bedingungen auf den Automärkten in Nordamerika und Europa weiter deutlich verschlechtert, teilte Continental am Samstag mit. Zudem lasteten die gestiegenen Rohstoffkosten unverändert auf den Ergebnissen. Daher gehe das Unternehmen mit Stammsitz Hannover derzeit nicht mehr davon aus, die für das Geschäftsjahr 2008 gesetzten Ziele zu erreichen.

Conti kann die selbst gesteckten Ziele nicht einhalten - und kürzt die Prognose. (Foto: Foto: dpa)

"Insbesondere in den Automotive Divisionen haben sich zum Teil deutliche Verschlechterungen gegenüber der guten Entwicklung in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ergeben", hieß es beim Autozulieferer.

"Auch die Kautschuk-Divisionen sind betroffen, wenn auch nicht im selben Umfang." Derzeit gehe Conti davon aus, eine Ebit-Marge von rund 8,5 Prozent zu erreichen. Die Kennziffer sei um Abschreibungen aus dem Kauf von VDO sowie um Umbau- und Integrationsaufwendungen bereinigt. Erst Ende August hatte Conti seine Prognosen bekräftigt.

Motto: Erst abwarten, dann reagieren

Allerdings hatte Finanzchef Alan Hippe eingeräumt, angesichts schwächerer Geschäfte im Juli seien diese schwerer zu erreichen, er müsse die August-Zahlen abwarten. Diese sind nun nicht zur Zufriedenheit der Conti-Manager ausgefallen. Die Geschäfte liefen schlechter als erwartet, sagte ein Conti-Sprecher am Samstag.

Vor allem in den USA, aber auch in Europa, lässt die Nachfrage nach Autos wegen der hohen Spritpreise und der zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheit nach. Das bekommen auch die Autozulieferer zu spüren.

Conti hatte bislang einen Umsatz von mehr als 26,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Ein neues Umsatzziel wollte der Sprecher am Samstag nicht nennen und verwies auf die Bekanntgabe der Zahlen des dritten Quartals, die für den 30. Oktober geplant ist.

Bei der Umsatzrendite vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Integrationskosten (Ebit-Marge) wollte der Konzern ursprünglich mehr als die 9,3 Prozent des Vorjahres einfahren.

Mitte August war die fränkische Schaeffler-Gruppe mittels eines Milliardendeals im großen Stil bei Conti eingestiegen. Die Übernahmeschlacht war über Wochen öffentlich ausgetragen worden, während des Verfahrens hatte Conti auch nach einem Weißen Ritter Ausschau gehalten. Manfred Wennemer, seit September 2001 Conti-Chef, hatte nach dem Einstieg Schaefflers seinen Posten Ende August abgegeben.

© sueddeutsche.de/Reuters/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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