Schwache Jahreszahlen:Weniger Gewinn für Audi, mehr Geld für die Chefs

Audi verkauft so viele Autos wie nie - und verdient trotzdem weniger. Dafür kassiert der Vorstand mehr als eineinhalbmal so viel wie im Vorjahr. Der Bonus für die übrigen Mitarbeiter schrumpft.

Die Europäer kaufen weniger Autos, und im Gegensatz zum Mutterkonzern VW schlägt sich das in den Zahlen von Audi nieder. Der Gewinn des Autobauers aus Ingolstadt stagniert 2012. Das operative Ergebnis beläuft sich auf 5,4 Milliarden Euro, das sind lediglich 0,6 Prozent mehr als im Jahr davor, teilt das Unternehmen mit. Der Nettogewinn geht sogar um zwei Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zurück - obwohl der Umsatz um mehr als zehn Prozent auf 48,8 Milliarden Euro steigt.

Audi verkaufte zwar weltweit 1,46 Millionen Autos und damit so viele wie nie zuvor, allerdings wurde dieser Absatz mit zusätzlichen Ausgaben für mehr Werbung und Rabatte erkauft. Das kostete knapp eine Milliarde Euro.

Die Manager bezeichnen 2012 dennoch als "weiteres Jahr der Bestmarken", doch im Vergleich mit den VW-Zahlen von Februar sieht das Ergebnis wenig erfolgreich aus: Der Wolfsburger Konzern machte mehr als elf Milliarden Euro Gewinn - das war Rekord. An Audi liegt das gute Ergebnis offensichtlich nur zu einem kleinen Teil - es kam vor allem dank hoher Bewertungen für Anteile und Optionen bei der Edel-Tochter Porsche zustande.

Der Audi-Vorstand um Chef Rupert Stadler bekam im vergangenen Jahr einen dicken Zuschlag. Die Bezüge der Spitzenmanager wuchsen von knapp 14,3 auf gut 22,7 Millionen Euro. Die Bezüge einzelner Vorstandsmitglieder weist Audi im Gegensatz zu vielen Unternehmen nicht aus. Für die deutschen Tarifmitarbeiter dagegen fällt die Erfolgsprämie mit durchschnittlich 8030 Euro niedriger aus als im Vorjahr: Damals zahlte die VW-Tochter im Schnitt 8251 Euro.

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