Hamburg:Linienreederei Hapag-Lloyd zahlt überraschend Dividende

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Hamburg (dpa/lno) - Die Container-Linienreederei Hapag-Lloyd hat sich so weit erholt, dass sie erstmals seit dem Börsengang 2015 ihren Aktionären eine Dividende zahlt. Der Vorschlag von 57 Cent Dividende je Aktie bedeute eine Ausschüttung von rund 100 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Verdient hat Hapag-Lloyd jedoch nur 32 Millionen Euro, so dass die Dividende zum Teil aus der Substanz gezahlt wird. "Damit wollen wir den Eigentümern zeigen, dass wir ihre starke Unterstützung in den vergangenen Jahren schätzen", sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen.

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Hamburg (dpa/lno) - Die Container-Linienreederei Hapag-Lloyd hat sich so weit erholt, dass sie erstmals seit dem Börsengang 2015 ihren Aktionären eine Dividende zahlt. Der Vorschlag von 57 Cent Dividende je Aktie bedeute eine Ausschüttung von rund 100 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hamburg mit. Verdient hat Hapag-Lloyd jedoch nur 32 Millionen Euro, so dass die Dividende zum Teil aus der Substanz gezahlt wird. „Damit wollen wir den Eigentümern zeigen, dass wir ihre starke Unterstützung in den vergangenen Jahren schätzen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen. 

An dem Unternehmen ist die Stadt Hamburg noch mit 13,9 Prozent beteiligt. Die Stadt hatte gemeinsam mit anderen Investoren 2008 und noch einmal 2012 Anteile an Hapag-Lloyd erworben, um einen Verkauf der Reederei ins Ausland und den Verlust des Unternehmenssitzes zu verhindern. Die Zinskosten des Ankaufs sollten zum Teil durch Dividenden finanziert werden, die jedoch wegen der anhaltenden Schifffahrtskrise nie kamen. Weitere Großaktionäre sind die chilenische Reederei CSAV, die Staatsfonds von Katar und Saudi-Arabien sowie der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne.

Habben Jansen entwarf ein positives Zukunftsbild der Schifffahrt. Es sei zu erwarten, dass der weltweite Markt für Containertransporte in den kommenden Jahren um rund fünf Prozent jährlich wachsen werde. Gleichzeitig seien nur wenig neue Schiffe im Bau. Das Orderbuch - der Auftragsbestand an bestelltem Schiffsraum - betrage lediglich 13 Prozent der bestehenden Handelsflotte. Angebot und Nachfrage liegen nach vielen Jahren der Überkapazitäten mittlerweile wieder nahe beisammen. Nur ein Prozent der weltweiten Schiffsflotte werde gegenwärtig nicht genutzt; das ist der tiefste Stand seit Jahren. 

Vor diesem Hintergrund ist Habben Jansen auch für Hapag-Lloyd zuversichtlich. Der erfolgreiche Zusammenschluss mit UASC hat unsere Wettbewerbsposition sehr deutlich gestärkt, sagte der Vorstandschef. Darüber hinaus habe wir von besseren Frachtraten und einer positiven Mengenentwicklung profitiert. Im laufenden Jahr sei abermals mit besseren Ergebnissen zu rechnen. Da Hapag-Lloyd gegenwärtig mit einer effizienten Flotte von 219 Containerfrachtern mit einem Durchschnittsalter von 7,1 Jahren am Markt sei, gebe es keinen aktuellen Investitionsbedarf in Schiffe. Ziel sei es, die hohe Nettoverschuldung von 5,7 Milliarden Euro zu reduzieren.

Der Konzern erreichte 2017 einen Umsatz von knapp zehn Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (Ebit) von 411 Millionen Euro, nach 126 Millionen Euro im Vorjahr. Wegen der Integration der Reederei UASC sind die Zahlen mit dem Vorjahr nur schlecht zu vergleichen. Die Kapazitäten von Hapag-Lloyd haben sich nach den Zusammenschlüssen der Container-Aktivitäten mit CSAV (2014) und UASC (2017) mehr als verdoppelt, der Umsatz stieg um rund 50 Prozent und die Zahl der Mitarbeiter um 70 Prozent auf rund 12 500. Mittlerweile zählt Hapag-Lloyd zu den profitabelsten Reedereien weltweit.

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