Gute Nachricht für den kriselnden Autohersteller Saab. Offenbar verhandelt Opel mit dem schwedischen Konzern über die Rückverlagerung von geplanten Produktionseinheiten vom Opel-Werk Rüsselsheim ins schwedische Trollhättan. Beide Unternehmen gehören zum schwer angeschlagenen US-Konzern General Motors (GM).
Wie die Stockholmer Zeitung Dagens Nyheter am Dienstag unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete, soll die für das deutsche Opel-Werk vorgesehene Fertigung des neuen 9-5-Modells von Saab nach Schweden gegeben werden. Eigentlich hatte Opel im Jahr 2005 bei einer internen GM-Ausschreibung den Zuschlag für die Produktion bekommen.
Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sagte: "Es gibt Gespräche zwischen GM Europe und der schwedischen Regierung über die Zukunft von Saab, es ist aber noch nichts entschieden."
Mehr Selbstständigkeit für Saab
Die Rückverlagerung könnte durchaus Sinn machen. Denn schon seit einiger Zeit bemühen sich GM und die schwedische Regierung, Saab als eigenständigen Hersteller am Leben zu erhalten. GM hat Saab vor dem Jahreswechsel zum Verkauf angeboten, bisher aber keinen Interessenten gefunden.
Zum Wochenbeginn hatte die US-Fachzeitschrift Automotive News berichtet, dass der Mutterkonzern die schwedische Tochter ab sofort selbstständiger handeln lassen wolle, um sie für potentielle Käufer attraktiver zu machen. Den Plänen zufolge sollten Produktentwicklung und Fertigung nicht mehr Teil von General Motors Europe (GME) sein, sondern wieder in den Saab-Werken erfolgen. Kern von GME ist Opel.
In dem Bericht aus Stockholm hieß es weiter, Saab wolle zudem die bisherige Fertigung von Cabriolets 9-3 von Magna Steyr (Österreich) wieder nach Trollhättan holen. Zusammen mit der Verlagerung aus Rüsselsheim könne man eine wesentlich höhere Auslastung der eigenen Jahreskapazität von 170.000 Wagen erreichen. Sie lag zuletzt bei nur 50 Prozent. Saab ist einer der kleinsten Autohersteller in Europa und hat als GM-Tochter seit 1996 keine Gewinne mehr eingefahren.