Rüstungsindustrie - Düsseldorf:Rheinmetall sieht keine gravierenden Folgen der Coronakrise

Auto
Logo der Firma Rheinmetall. Foto: Fabian Strauch/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Düsseldorf (dpa) - Der Rüstungskonzern und Automobilzulieferer Rheinmetall hält die Folgen der Coronavirus-Pandemie auf seine Geschäfte derzeit für beherrschbar. Wenn der Produktionsstillstand in der Automobilbranche nur zwei Wochen dauere, "könnten das auch vorgezogene Werksferien sein", sagte Vorstandschef Armin Papperger am Mittwoch bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das vergangene Jahr. Dann ließe sich der Ausfall aufholen.

Rheinmetall werde in der Automobilsparte nicht in die roten Zahlen rutschen, betonte Papperger. In der Prognose für das laufende Geschäftsjahr, für das der MDax-Konzern im Segment Automotive mit einem Umsatzrückgang von 2 bis 3 Prozent rechnet, sind mögliche Auswirkungen der Coronakrise aber noch nicht berücksichtigt. Im deutlich besser laufenden Rüstungsbereich rechnet Rheinmetall mit einem Umsatzzuwachs von 5 bis 7 Prozent. Im vergangenen Jahr sind von den 6,3 Milliarden Euro Gesamtumsatz des Konzern etwa 56 Prozent auf den Militärbereich und 44 Prozent auf das Autogeschäft entfallen.

In den Rheinmetall-Werken in Europa und Amerika laufe die Produktion derzeit stabil, sagte Papperger. Die Werke in China seien inzwischen wieder auf 70 Prozent ihrer Kapazität hochgefahren. Rheinmetall habe nur wenige an Covid-19 erkrankte Mitarbeiter, darunter fünf in Deutschland. In China habe es keine Infektionsfälle gegeben.

Wie bereits bekannt hatte Rheinmetall im vergangenen Jahr von guten Geschäften in der Rüstungssparte profitiert und damit die schwache Nachfrage nach Autoteilen mehr als wettgemacht. Die Düsseldorfer hatten ihren Umsatz um knapp zwei Prozent auf 6,3 Milliarden Euro gesteigert. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn stieg um rund drei Prozent auf einen neuen Höchstwert von 505 Millionen Euro. Unter dem Strich stand wie im Vorjahr ein Überschuss von 354 Millionen Euro.

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