Die Ermittler rekonstruierten beim Leopard 2, beim Luftabwehrsystem Asrad von Rheinmetall und bei einem U-Boot-Auftrag für Atlas 165 Zahlungen an 14 Amtsträger in Griechenland. Sie wurden meist über die Schweizer Konten einer Firma namens Ironhelm abgewickelt, die Efstathiou gehört.
Beim Luftabwehrsystem Asrad zum Beispiel soll ein Manager von Hellenic Arms den höchsten Provisionsanteil kassiert haben, jeweils 7,46 Prozent. Der staatliche Rüstungsbetrieb Hellenic Arms installierte die Rheinmetall-Raketen auf die Trägerfahrzeuge in Griechenland. Im Verteidigungsministerium erhielt Rüstungsdirektor Antonios Kantas - er ist ebenso geständig wie Efstathiou - von dessen Provisionen 5,51 Prozent. Wer weniger wichtig war, etwa als einfaches Mitglied von Beschaffungskommissionen, bekam weniger: 3,73 Prozent, 2,98 oder nur 0,5 Prozent.
Viel Geld ist noch verschwunden
Politiker-Namen tauchen bei den Zahlungen nicht auf. Von den von Efstathiou gezahlten Provisionen sind 13 Millionen Euro bei einer Gesellschaft in Panama gelandet. Auch der Verbleib anderer Gelder ist noch ungeklärt. Abgeschlossen ist der Fall hingegen für Rheinmetall. Der Konzern zahlt gut 40 Millionen Euro für die Korruption bei Asrad. Auf diese Weise schöpft die Bremer Staatsanwaltschaft vor allem illegal erzielte Gewinne ab.
Auf Sanktionen beim Geschäft mit dem Leopard 2 verzichten die Ermittler hingegen - weil der Asrad-Fall deutlich größer war und weil Rheinmetall die Hintergründe selbst mit aufgeklärt hat.