Das Internet auf Smartphones und Tablets ist meistens deutlich langsamer als die Mobilfunkkonzerne versprechen. Jeder zweite Kunde erreichte in einem Verbindungstest nur 38 Prozent der vermarkteten Geschwindigkeit. Die Süddeutsche Zeitung hat gemeinsam mit dem auf Netztests spezialisierten Unternehmen Zafaco Zehntausende Mobilfunkkunden über mehrere Monate testen lassen, wie hoch ihre Übertragungsgeschwindigkeit auf Smartphones und Tablets ist. Die Auswertung stützt sich auf 65.413 Werte, die die Nutzer mit einer App auf Smartphones mit den Betriebssystemen iOS und Android gemessen haben.
Der Netztest zeigt zudem, dass die Netzabdeckung in Deutschland schlechter ist als gedacht. Der momentan schnellste Mobilfunkstandard heißt LTE. Dank ihm können Nutzer theoretisch mit bis zu 150 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) surfen. 81 Prozent der Deutschen stehe LTE zur Verfügung, heißt es in Statistiken der Europäischen Kommission. Im Nutzertest schafften aber nur 21 Prozent der Smartphones und Tablets eine Verbindung in LTE-Geschwindigkeit. Der Großteil der Nutzer ist im langsameren 3G-Netz unterwegs. Darin sind Übertragungsraten von etwa 0,4 Mbit/s bis 42,2 Mbit/s möglich.
Auf dem Land schafften in 30 Prozent der Fälle die Geräte nicht einmal diese Geschwindigkeit, sondern konnten nur mit der 2G-Technik ins Internet gehen, auch Edge genannt. Das sind etwa 0,2 Mbit/s und weniger - was kaum reicht, um Fotos zu übertragen. Aber auch in Großstädten kam jeder zwölfte nur auf diese niedrige Geschwindigkeit.