Die italienische Regierung ist unter Druck. Regierungschef Mario Monti verknüpft die Abstimmung über die Arbeitsmarktreformen mit der Vertrauensfrage. Das Land bekommt nur gegen hohe Zinsen neue Kredite.
Nun zeigt Italien Stärke. Die Regierung stützt die in Zahlungsschwierigkeiten steckende älteste Bank der Welt, die Banca Monte dei Paschi di Siena. Das Institut kann auf eine staatliche Geldspritze zählen.
Die italienische Regierung sagte dem drittgrößten Finanzhaus des Landes am Dienstag Hilfen von bis zu zwei Milliarden Euro zu. Der Bank fehlen zwischen 1,3 bis 1,7 Milliarden Euro, um die Eigenkapitalanforderungen der europäischen Bankenaufsicht EBA zu erfüllen.
Um diese Lücke zu schließen, sollen sogenannte Tremonti-Bonds aufgelegt werden. Die nach dem früheren Wirtschaftsminister Giulio Tremonti benannten Anleihen können von der Bank ausgegeben und anschließend vom Staat erworben werden. Auf Wunsch des Geldgebers können sie später in Aktienkapital umgewandelt werden.
Der Staat hatte Monte dei Paschi auf diese Weise bereits während der Finanzkrise 2009 geholfen und 1,9 Milliarden Euro zugeschossen. Die EU-Kommission muss der neuen Hilfe noch zustimmen.
Monte dei Paschi wurde von der Schuldenkrise unter anderem deshalb stark in Mitleidenschaft gezogen, weil es auf einem Berg italienischer Staatsanleihen im Volumen von 25 Milliarden Euro sitzt. Diese haben aber deutlich an Wert verloren. Auch Problemkredite machen dem Geldhaus zu schaffen. Die Rating-Agentur S&P stufte deshalb die Kreditwürdigkeit des Instituts herab und rügte den "höheren Bestand an ausfallgefährdeten Vermögenswerten".