Düsseldorf:Umfrage zeigt NRW-Metallbranche in schlechter Verfassung

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Die Coronakrise hat Nordrhein-Westfalens Metall- und Elektrobranche nach Angaben der Branche hart getroffen. Die anhaltend schwierige Lage sei...

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Coronakrise hat Nordrhein-Westfalens Metall- und Elektrobranche nach Angaben der Branche hart getroffen. Die anhaltend schwierige Lage sei „besorgniserregend“, sagte der Präsident von Metall NRW, Arndt Kirchhoff, am Dienstag mit Blick auf eine Umfrage unter 478 Firmen. Viele Betriebe kämpften mit gravierenden Liquiditätsengpässen und hätten viel Kapital aufgebraucht, um Einbußen auszugleichen. Metall NRW ist eine Dachorganisation, die für 2200 Firmen mit 450 000 Mitarbeitern spricht.

In der im Dezember durchgeführten Umfrage hatten 35 Prozent der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als schlecht bewertet - so hoch war der Wert seit zehn Jahren nicht mehr. 2019 waren es in der gleichen Befragung noch 33 Prozent. Gewinne fließen mitunter nur spärlich oder gar nicht: Fast die Hälfte der Firmen (47 Prozent) bewertet ihre Ertragslage als schlecht, das waren deutlich mehr als vor einem Jahr (37 Prozent). Immerhin könnte der Bodensatz erreicht sein, denn die Perspektiven auf 2021 sind nicht ganz so düster wie der Blick zurück. So rechnen mehr Unternehmen mit volleren Auftragsbüchern und mit höheren Gewinnen.

Die umfangreiche staatliche Unterstützung hat sich auch in der Metall- und Elektrobranche ausgezahlt, wie die Umfrage zeigt. Denn ein Kurswechsel hin zum starken Beschäftigungsabbau ist nicht zu erkennen. Das liegt daran, dass im vergangenen halben Jahr 60 Prozent der Betriebe auf Kurzarbeit gesetzt haben - ihre Beschäftigten arbeiten weniger als zuvor und bekommen die Einnahmeausfälle teilweise vom Staat erstattet. Für das nächste halbe Jahr planen nur noch 42 Prozent der Unternehmen mit dieser Möglichkeit, um die eigenen Personalkosten zu reduzieren.

Zu der Branche gehören unter anderem der Maschinenbau, die Fahrzeugherstellung und -zulieferung, die Medizintechnik, Metallverarbeitung, die Feinmechanik und die Elektroindustrie. Die Branche sieht sich schon seit 2018 in einem Strukturwandel. Die Pandemie hat den Druck auf die Unternehmen wesentlich erhöht, wie die Umfrage zeigt.

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