Mehrwertsteuer:"Ökonomisch richtet dieser Flickenteppich bei der Mehrwertsteuer nur Schaden an"

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Besteht ein Getränk zu mindestens 75 Prozent aus Milch, wird es nur mit sieben Prozent besteuert. Bei Milchersatzprodukten gilt der volle Mehrwertsteuersatz. (Foto: Nicolas Armer/dpa/picture alliance)

Sieben Prozent auf einen Latte macchiato, 19 Prozent auf einen Kaffee mit Sojamilch: Ifo-Präsident Clemens Fuest fordert, die Mehrwertsteuer zu reformieren. Die Widersprüche nutzten vor allem Lobbyisten und brächten die Bürger auf.

Von Markus Zydra, Frankfurt

Der Präsident des Ifo-Instituts, Clemens Fuest, fordert die Politik auf, das Umsatzsteuergesetz zu reformieren. "Ein einheitlicher Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent wäre die beste Lösung", sagte Fuest der Süddeutschen Zeitung. "Ökonomisch richtet dieser Flickenteppich bei der Mehrwertsteuer nur Schaden an, es gibt riesige Abgrenzungsprobleme, denken Sie nur daran, dass der Mehrwertsteuersatz beim Kaffee vom Milchanteil abhängt, und das führt dann auch zu Rechtsstreitigkeiten." Fuest sagte, dass durch die vielen Ausnahmen der Lobbyarbeit Tür und Tor geöffnet werde. "Wenn die Politik einer Interessengruppe nachgegeben hat, stehen gleich die nächsten auf der Matte."

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