Industrie:Allgaier: Unternehmensgruppe kauft Prozesstechnik-Sparte

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Das Logo des Autozulieferers Allgaier ist an einem Gebäude am Unternehmessitz zu sehen. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Für den Autozulieferer Allgaier lief es zuletzt nicht gut: Nach dem Einstieg eines chinesischen Investors blieb der Befreiungsschlag aus. Im Juni folgte die Zahlungsunfähigkeit. Immerhin für eine Sparte das schwäbischen Unternehmen gibt es nun gute Nachrichten.

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Uhingen (dpa/lsw) - Für die Prozesstechnik-Sparte des insolventen Autozulieferers Allgaier gibt es einen Käufer. Der Kaufvertrag für die Allgaier Process Technology GmbH sei am Mittwoch unterschrieben worden, teilte der Insolvenzverwalter Michael Wahl von der Sanierungs- und Restrukturierungsgesellschaft Pluta am Donnerstag mit. Käufer sei die mittelständische Unternehmensgruppe Stafag International aus dem nordrhein-westfälischen Mülheim an der Ruhr. Zu der Gruppe gehört unter anderem der Maschinen- und Anlagenbauer Siebtechnik.

Die Allgaier-Prozesstechnik-Sparte und alle 160 Arbeitsplätze bleiben den Angaben zufolge erhalten. Die Rettung des Betriebs sei in letzter Minute gelungen, da die Transaktion aus finanziellen Gründen noch vor Weihnachten habe abgeschlossen werden müssen, hieß es. Der notarielle Vertrag gilt mit Wirkung zum 1. Januar 2024.

Zum Kaufpreis machte Insolvenzverwalter Wahl keine Angaben. Stafag will den Betrieb aus dem schwäbischen Uhingen unter dem bisherigen Namen weiterführen. Ende November war bereits der Maschinenbauer Mogensen - ebenfalls Teil der Allgaier-Gruppe - verkauft worden.

Die Holdinggesellschaft des Allgaier-Konzerns hatte im Juni Insolvenz angemeldet. Die deutschen Tochterfirmen folgten wenig später. Größte Gesellschaft der Gruppe ist die Allgaier Automotive GmbH mit rund 1200 Mitarbeitern. Das Unternehmen stellt Karosserieteile her. Zur Zukunft der Automotiv-Sparte gibt es ebenfalls Gespräche mit mehreren Interessenten, wie es am Donnerstag hieß. Das Ende der Suche nach einem Investor war zuletzt bis Anfang 2024 angepeilt worden.

Bei dem Autozulieferer und Spezialisten für Verfahrenstechnik kriselt es bereits seit mehreren Jahren. Mitte 2022 übernahm die chinesische Westron Group mehrheitlich das Unternehmen. Zuvor war die Familie des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt Hauptanteilseigner. Noch Ende 2022 hatte Allgaier berichtet, dass durch den Einstieg von Westron die finanzielle Stabilität wiederhergestellt worden sei.

© dpa-infocom, dpa:231221-99-373427/3

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