SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz möchte im Falle eines Wahlsieges die Zahl der befristeten Arbeitsverträge eindämmen. Sie solle dann nur noch bei sachlichen Gründen möglich sein. Aber wie viele Menschen wären von diesen Reformen tatsächlich betroffen? Das Anstellungsverhältnis im Faktencheck.
Befristete Verträge kommen im öffentlichen Dienst weitaus häufiger (60 Prozent) als in der Privatwirtschaft (40 Prozent) vor. Besonders dramatisch ist es laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in der Wissenschaft: 87 Prozent arbeiteten dort 2014 befristet.
Es sind vor allem die Jungen, die mit Ablaufdatum arbeiten. Fast 18 Prozent der 25- bis 35-Jährigen unterschreiben einen befristeten Vertrag. Diese Zahl steigt seit Jahren. Laut Statistischem Bundesamt waren 1991 nur 8,4 Prozent der Jungen von einem solchem Arbeitsverhältnis betroffen. Übrigens spielt das Geschlecht kaum eine Rolle - Männer und Frauen sind fast gleichermaßen von befristeten Arbeitsverträgen betroffen.
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Doch die gute Nachricht: Der Anteil der befristeten Stellen ist im Allgemeinen wieder leicht rückläufig. Waren 2011 noch 8,4 Prozent der Arbeitsverträge befristet, waren es 2015 nur noch 8 Prozent. Die Zahl der Auszubildenden wurde vom IAB nicht miteinberechnet.
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2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, musste sich fast jeder Zweite mit einem befristeten Vertrag begnügen. 2015 waren es laut IAB-Berechnungen nur mehr 42 Prozent.
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Dafür sind die Aussichten besser geworden: 40 Prozent der befristet Eingestellten wurden unbefristet übernommen. 2009 waren das nur 30 Prozent.