Luftfahrtkonzern:EADS streicht 2600 Jobs in Deutschland

Drohne Euro Hawk - von EADS und der Tochter Cassidian stammen Sensorik und andere Komponenten (Foto: Getty Images)

Der Konzern spürt die Krise im Rüstungsgeschäft: EADS wird europaweit 5800 Arbeitsplätze streichen, fast die Hälfte davon in Deutschland. Das Unternehmen will den Mitarbeitern nun Jobs in anderen Konzernbereichen anbieten.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS wird europaweit 5800 Arbeitsplätze bis Ende 2016 streichen. Davon entfallen 2600, also fast die Hälfte, auf Deutschland.

Damit reagiert das Unternehmen auf die Krise im Rüstungsgeschäft. Von dem Abbau seien 4500 unbefristete Stellen und 1300 befristete Jobs betroffen, teilte EADS mit. Das Unternehmen will den Mitarbeitern nun Jobs in anderen Konzernbereichen anbieten. Bei Airbus und bei Eurocopter könnten 1500 Beschäftigte unterkommen. Betriebsbedingte Kündigungen sind aber offenbar nicht ausgeschlossen. Die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern würden nun beginnen.

EADS-Chef Tom Enders hat mehrfach harte Einschnitte und Stellenstreichungen angekündigt. Er begründete am Montag den Abbau mit einer notwendigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. "Unsere traditionellen Märkte in diesen Bereichen schrumpfen, daher müssen wir dringend den Zugang zu internationalen Kunden verbessern und Wachstumsmärkte erschließen. Dafür müssen wir Kosten senken und Überschneidungen bei Produkten und Ressourcen abbauen."

EADS übernimmt im kommenden Jahr den Namen der größten und wichtigsten Tochter Airbus. Sie ist der Erfolg des Flugzeugbauers, der dem Luft- und Raumfahrtkonzern glänzende Zahlen beschert. Anders sieht es bei der Rüstungssparte Cassidian aus. Dort fehlen Aufträge, die Sparpolitik der europäischen Regierungen macht der Wehrtochter zu schaffen.

Klar ist seit Verkündung der Umbenennung und des Konzernumbaus, dass Cassidian künftig mit der Raumfahrttochter Astrium und Airbus Military die neue Sparte Airbus Defence & Space bilden soll. Gemeinsam hat die neue Einheit etwa 40.000 Mitarbeiter.

© SZ.de/dpa/cbu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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