Konjunktur:Stimmung in Chinas Unternehmen verschlechtert - Wachstum in Gefahr

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Peking (dpa) - Die Stimmung in den Chef-Etagen chinesischer Unternehmen hat sich im März stärker als erwartet verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der britischen Großbank HSBC nahm im März den fünften Monat in Folge ab und fiel auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten.

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Peking (dpa) - Die Stimmung in den Chef-Etagen chinesischer Unternehmen hat sich im März stärker als erwartet verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der britischen Großbank HSBC nahm im März den fünften Monat in Folge ab und fiel auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten.

Der Index sackte auf 48,1 - noch tiefer als Experten vorhergesagt hatten. Er liegt damit den dritten Monat in Folge unter 50. Unterhalb dieser kritischen Grenze ist von einer schrumpfenden Industrie der zweitgrößten Volkswirtschaft auszugehen.

Die jüngste Serie von schlechten Konjunkturdaten deutet darauf hin, dass Chinas Wirtschaft im ersten Quartal ihr Wachstumsziel von 7,5 Prozent verfehlen wird, wie Experten meinten. Die schlechten Nachrichten weckten aber Spekulationen, dass China seine Geldpolitik wieder lockern könnte, um die Konjunktur anzukurbeln.

Die schlechte Stimmung der Einkaufsmanager deutet nach Angaben des HSBC-Chefökonomen Hongbin Qu darauf hin, „dass sich der Schwung der chinesischen Wirtschaft weiter verlangsamt hat“. „Die Schwäche ist weit verbreitet, während die heimische Nachfrage weiter nachlässt.“

Der Ökonom rechnet damit, dass Peking eine Reihe von Maßnahmen ergreifen werde, um das Wachstum zu stabilisieren. Mögliche Schritte seien eine Verringerung der Hürden für private Investitionen, gezielte Ausgabenprogramme für Untergrundbahnen, Luftreinigung, öffentliches Wohnungswesen oder eine Verringerung der Kreditzinsen.

Chinas Regierungschef Li Keqiang hatte vor dem Volkskongress Anfang März erneut ein ehrgeiziges Wachstumsziel von 7,5 Prozent vorgegeben, obwohl Experten mit einer weiteren Abschwächung der Konjunktur rechnen.

Der Premier hatte das Ziel später relativiert und betont, er strebe ein Gleichgewicht zwischen Wachstum, Beschäftigung, Inflation und Umweltschutz an. Wichtiges Ziel sei aber, zehn Millionen Arbeitsplätze zu schaffen, wofür 7,2 Prozent Wachstum nötig wären.

2012 und 2013 war Chinas Wirtschaft mit 7,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr so langsam wie zuletzt Ende der 90er Jahre gewachsen.

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