Konjunktur:Spanien überwindet tiefe Rezession

Madrid (dpa) - Spanien kämpft sich mühsam aus der Rezession. Die Verbraucher gaben im dritten Quartal erstmals seit anderthalb Jahren wieder mehr Geld aus. Die Deflationsgefahr nimmt ab. Das geht aus endgültigen Daten des nationalen Statistikamtes (INE) hervor.

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Madrid (dpa) - Spanien kämpft sich mühsam aus der Rezession. Die Verbraucher gaben im dritten Quartal erstmals seit anderthalb Jahren wieder mehr Geld aus. Die Deflationsgefahr nimmt ab. Das geht aus endgültigen Daten des nationalen Statistikamtes (INE) hervor.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozent. Steigende Exporte waren entscheidend für das erste Wachstum seit neun Quartalen. Doch auch die Haushaltsausgaben legten auf Quartalssicht um 0,4 Prozent zu, das erste Plus seit sechs Quartalen.

   Die Verbraucherpreise stiegen zuletzt wieder. Nach einem Rückgang des Preisniveaus - errechnet nach nationaler Methode - um 0,1 Prozent im Oktober erhöhte sich das Preisniveau im November nun um 0,2 Prozent zum Vorjahr. Das Risiko einer deflationären Spirale aus lahmender Wirtschaft und sinkenden Preisen geht damit zurück.

Die Ausfuhren konnte die viertgrößte Euro-Wirtschaft im dritten Quartal um 2,2 Prozent steigern. Bereits im Vorquartal hatten sie um 6,4 Prozent zugenommen. Auf Jahressicht fiel die spanische Wirtschaftsleistung etwas weniger als zunächst berechnet. Statt zuvor berechneten minus 1,2 Prozent ergab sich nun minus 1,1 Prozent.

Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit einem Anstieg auf über 1,36 Dollar. Die Inflationsdaten aus Spanien machen weitere geldpolitische Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) unwahrscheinlicher. Auch wegen der Deflationsgefahren hatte die EZB die Zinsen Anfang November überraschend gesenkt. Für den gesamten Euroraum strebt sie eine Jahresrate der Teuerung von knapp zwei Prozent an. Die nach europäischer Methode errechnete Inflationsrate (HVPI) für Spanien lag im November bei 0,3 Prozent, nach Stagnation im Vormonat. Die am Freitag anstehenden Inflationsdaten für den gesamten Euroraum werden nun mit Spannung erwartet. Zuletzt war die Teuerungsrate hier mit 0,7 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast vier Jahren gefallen.

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