Wirecard:Deutsche Behörden verlangen offenbar Auslieferung von Marsalek

Nach Jan Marsalek wird seit Juni 2020 gefahndet. (Foto: Daniel Bockwoldt/dpa)

Der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll sich in Russland aufhalten. Einem Bericht zufolge hat die Münchner Staatsanwaltschaft nun ein Rechtshilfeersuchen an den Kreml geschickt.

Die deutsche Justiz hat laut Bild-Zeitung im Fall des flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek ein Rechtshilfeersuchen an die russische Regierung gestellt. Ziel sei Marsaleks Auslieferung, berichtete Bild vorab aus der Dienstag-Ausgabe unter Berufung auf Regierungskreise.

Die Staatsanwaltschaft München habe demnach vor Ostern an den Kreml ein Inhaftnahmeersuchen geschickt. Darin verlangten die Ermittler von der russischen Justiz, den weltweit gesuchten Marsalek aus einem Versteck in Moskau zu holen, in Haft zu nehmen und an Deutschland auszuliefern. Das Ersuchen enthalte Marsaleks genauen Fluchtort aus dem Januar 2021.

Die Staatsanwaltschaft München I hat Mitte März Anklage gegen Ex-Wirecard-Chef Markus Braun im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des Zahlungsabwicklers vor knapp zwei Jahren erhoben. Braun sitzt seit Juli 2020 in Untersuchungshaft. Er weist die Vorwürfe zurück. Er sieht sich als Opfer seines Vorstandskollegen und Vertrauten Marsalek, der seit Mitte 2020 auf der Flucht ist. Die damals im Dax gelistete Wirecard musste wegen eines Bilanzlochs von 1,9 Milliarden Euro im Juni 2020 Insolvenz anmelden.

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:Wo ist Jan Marsalek?

Er wird weltweit gesucht, seit ihm 2020 eine spektakuläre Flucht gelungen ist. Heute soll sich der ehemalige Wirecard-Vorstand Jan Marsalek in Russland aufhalten, wo er jetzt erst recht nicht zu greifen ist.

Von Klaus Ott und Jörg Schmitt

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