Jahresbilanz von General Motors:Opel macht 747 Millionen Dollar Verlust

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Die Bilanz fällt vernichtend aus: General Motors macht im Europageschäft Hunderte Millionen Verlust - vor allem mit Opel. Damit wächst der Druck, den leidgeprüften Autohersteller aus Rüsselheim weiter zu sanieren.

Die Nachricht ist bitter: Opel kommt nicht aus den Miesen. Das steht in der Bilanz des weltgrößten Autoherstellers General Motors. Der Mutterkonzern meldet für 2011 im Europageschäft einen Verlust vor Steuern und Zinsen von 747 Millionen Dollar (570 Millionen Euro). Das GM-Europageschäft besteht vor allem aus Opel und der britischen Schwestermarke Vauxhall.

Im Vorjahr hatte das Minus des Autobauers zwar noch bei knapp zwei Milliarden Dollar gelegen, doch eigentlich hatte Opel den Verlust viel stärker eingrenzen wollen, durch eine harte Sanierung. GM will bei Opel weitere radikale Einschnitte durchsetzen, seit Wochen ringen Opel-Management und die Bosse in Detroit um die Zukunft des angeschlagenen Rüsselsheimer Autoherstellers.

GM selbst macht insgesamt einen Rekordgewinn von 7,6 Milliarden Dollar, vor allem dank starker Verkäufe in Nordamerika. GM habe weltweit Marktanteile gewonnen, sagte Konzernchef Dan Akerson. Für Europa und die zweite Problemregion Südamerika deutete er weitere Einschnitte an: Die Verluste in Südamerika fallen aber nicht so stark aus wie die in Europa.

Opel seit 2006 ohne Gewinn

In den vergangenen zwölf Jahren war es Opel nur einmal gelungen, auf Jahressicht Gewinn zu schreiben - das war im Jahr 2006. In der Wirtschaftskrise 2009 hatte GM sogar erwogen, Opel zu verkaufen, machte aber im letzten Moment einen Rückzieher. Stattdessen wollten die Konzernlenker aus Detroit die Problemtochter auf eigene Faust sanieren. Sie schlossen das Werk in Antwerpen und strichen 8000 der vormals 48.000 Jobs. Jüngst war sogar über das Aus für das Werk in Bochum spekuliert worden.

Selbst im Heimatmarkt Deutschland verliert Opel immer weiter an Boden. Nach Daten des Kraftfahrtbundesamtes schrumpfte der Marktanteil binnen zehn Jahren von annähernd zwölf Prozent auf acht Prozent im vergangenen Jahr. Damit rangiert Opel hinter BMW/Mini, Mercedes-Benz und meilenweit hinter VW (knapp 22 Prozent). Im Januar ging Opels Marktanteil noch weiter zurück.

© Süddeutsche.de/dpa/bbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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