Italienischer Mittelstand in Sorge:Römische Auslese

Die Regierung in Italien verordnet Optimismus - trotz der Wirtschaftskrise. Viele Mittelständler haben genug von der Verdrängungsstrategie und fürchten Kratzer am Image von Bella Italia.

Gut, eine große Bankenkrise ist Italien zwar erspart geblieben. Dennoch kommt das Land nicht ungeschoren durch die Wirtschaftskrise. Der Mittelstand leidet heftig und wartet vergeblich auf staatliche Unterstützung nach deutschem Vorbild. Stattdessen ruft die Regierung zur kollektiven Verdrängung und zu Optimismus auf.

Römische Zustände: Die Regierung redet von Vertauen und Erholung und verdrängt damit nur die Wirtschaftskrise, die auch Italien ergriffen hat. Mittelständler wie Andrea Illy können das Gerede aber nicht mehr hören. (Foto: Foto: AP)

Die Unternehmer können das Gerede von Vertrauen und Erholung längst nicht mehr hören. Damit nicht genug. Markenartikler wie der Triester Kaffeehändler Andrea Illy fürchten, dass Ministerpräsident Silvio Berlusconi dem Image des Landes schadet.

"Inzwischen gibt es drei Italien", sagt Illy im SZ-Interview: "Da ist das altmodische Italien der fünfziger Jahre: Sophia Loren, Fiat 500, Chianti. Dann gibt es das zeitgenössische Italien der anspruchsvollen Modefreaks. Es steht für Stil und Lebensart. Dieses Italien wird nicht angetastet durch das Abscheu erregende dritte Italien des politischen Verfalls. Der Kunde des "Made in Italy" nimmt die Unterschiede wahr. Er kennt Italien, schätzt das Schöne und schaut über diesen Zirkus hinweg."

Das Interview von Ulrike Sauer mit Andrea Illy über die Leiden des italienischen Mittelstandes - morgen auf der Familienunternehmer-Seite der Süddeutschen Zeitung

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