Ist der Euro eine gute oder schlechte Sache für Ihr Land? Das fragt die EU-Kommission einmal im Jahr Tausende Bürger. Besonders auffällig sind die Ergebnisse in Italien: Die Zahl der italienischen Euro-Fans nimmt sprunghaft zu. 57 Prozent äußern sich positiv über den Euro, eine deutliche Mehrheit. Nur noch 30 Prozent der Italiener halten ihn für eine schlechte Sache.
Vor einem Jahr sahen die Zahlen noch anders aus: 2017 fanden nur 45 Prozent der Italiener den Euro gut, fast ebenso viele - 40 Prozent - hielten ihn für eine schlechte Sache. Noch schlechter sah es für die Währung in Italien 2016 aus, damals waren sogar 47 Prozent gegen den Euro und nur 41 Prozent für ihn. Politico hat die aktuellen Zahlen vorab veröffentlicht.
Rekordwert seit der Einführung
Die im März gewählte Regierung in Rom hatte teilweise einen Anti-Euro-Wahlkampf geführt. Derzeit streitet die Regierung aus Rechtsaußen und Populisten mit der EU-Kommission. Sie möchte drei Mal so viel Schulden machen wie die abgewählte Regierung einst mit Brüssel ausgemacht hatte. Kommt es zu keiner Einigung in dem Defizitverfahren, könnten die anderen EU-Staaten eine Milliardenstrafe gegen Italien beschließen. Die Umfrage der EU-Kommission, bekannt als "Eurobarometer", erfragt immer im Herbst, ob Bürger den Euro als gut oder schlecht für ihr Land bewerten; die neue Regierung in Rom war also während der Umfrage schon im Amt.
Auch in der gesamten Euro-Zone schneidet die Währung gut ab: 64 Prozent der Bürger finden den Euro gut, das ist ebenso wie im Jahr 2017 ein Rekordwert seit seiner Einführung. In Deutschland finden 70 Prozent der Befragten den Euro gut, das sind sechs Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. 21 Prozent finden ihn schlecht. Besonders beliebt ist der Euro in Irland, Finnland und Slowenien. Am wenigsten Zustimmung bekommt er in Litauen und Zypern.