Auch für die Großen ist Solarenergie zu verlustreich geworden: Bosch steigt aus dem Geschäft mit Photovoltaik aus. Das teilte das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mit.
Demnach sollen die Fertigung von kristallinen Solarzellen am Hauptsitz im thüringischen Arnstadt Anfang 2014 eingestellt und sämtliche Entwicklungs- und Vertriebsaktivitäten beendet werden. Sein Werk in Frankreich will Bosch verkaufen, ebenso wie die Anteile an der Tochter Aleo Solar. Den Solar-Standort in Erfurt hatte Bosch bereits Ende 2012 geschlossen. Von der Entscheidung sind den Angaben zufolge insgesamt etwa 3000 Mitarbeiter betroffen. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 300.000 Arbeitnehmer.
Nach vorläufigen Zahlen hatte die Sparte allein im vergangenen Jahr die Konzern-Bilanz um gut eine Milliarde gedrückt. Neben einem Verlust von etwa 450 Millionen Euro brachte die Solartochter wieder ungeplante Sonderabschreibungen von etwa 600 Millionen Euro. Bereits 2011 hatte Bosch darauf 560 Millionen abgeschrieben.
Ende Januar hatte Bosch berichtet, dass seine Solaraktivitäten keinen buchhalterischen Restwert mehr besäßen. In den Büchern stünden praktisch nur noch die Grundstückswerte - Chancen zum Geldverdienen sah man mit dem Geschäftsmodell absehbar keine.
Das einst lukrative Solargeschäft in Deutschland ist seit längerem in der Krise. Erst vor einer Woche hatte der Handelskonzern Würth seine Solaraktivitäten nahezu komplett eingestellt. Billiganbeiter aus China machten den Unternehmen das Leben schwer - mittlerweil e haben die Chinesen selbst ähnliche Probleme.