Erfurt:Thüringen spart viel Geld durch Zinstief

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Erfurt (dpa/th) - Die anhaltend niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten haben positive Effekte für Thüringens Landeskasse. Die Mitarbeiter der Schuldenverwaltung nutzten die aktuelle Finanzmarktlage, um bestehende Verbindlichkeiten zu günstigeren Konditionen umzuschichten, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Erfurt auf Anfrage. Im vergangenen Jahr habe Thüringen etwa 332 Millionen Euro Zinsen für seine Schulden zahlen müssen. Das sei deutlich weniger Geld als in den Vorjahren. In den Jahren vor der Finanzmarktkrise von 2008 hatte Thüringen nach Angaben der Sprecherin noch etwa 700 Millionen Euro Zinsausgaben jährlich.

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Erfurt (dpa/th) - Die anhaltend niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten haben positive Effekte für Thüringens Landeskasse. Die Mitarbeiter der Schuldenverwaltung nutzten die aktuelle Finanzmarktlage, um bestehende Verbindlichkeiten zu günstigeren Konditionen umzuschichten, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums in Erfurt auf Anfrage. Im vergangenen Jahr habe Thüringen etwa 332 Millionen Euro Zinsen für seine Schulden zahlen müssen. Das sei deutlich weniger Geld als in den Vorjahren. In den Jahren vor der Finanzmarktkrise von 2008 hatte Thüringen nach Angaben der Sprecherin noch etwa 700 Millionen Euro Zinsausgaben jährlich.

Seitdem sind Kredite vergleichsweise günstig zu bekommen - für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen und Staaten. Die Kehrseite dieser Entwicklung ist, dass Sparer kaum noch Zinsen für sichere Anlagen erhalten.

In der Landeskasse machte sich auch bemerkbar, dass die rot-rot-grüne Regierungskoalition die Landesschulden seit Amtsantritt 2014 um rund eine Milliarde Euro verringert hat. Laut Finanzministeriums hatte der Freistaat Ende 2018 noch rund 15 Milliarden Euro Schulden. Damit sanken auch die fälligen Zinsen. 2014 mussten dafür noch 553 Millionen Euro überwiesen werden.

Die Situation an den Finanzmärkten erlaubt es dem Land laut Ministerium auch, sich über den Verkauf von Anleihen günstig Geld zu verschaffen. Ende des vergangenen Jahres habe Thüringen etwa 6,8 Milliarden Euro an Anleihen im Umlauf gehabt. Die Zinsen dieser Anleihen lägen je nach Laufzeit von fünf bis dreißig Jahre zwischen etwa 0,24 Prozent und 2,26 Prozent. Nach Angaben des Finanzministeriums kaufen vor allem Versicherungen, Banken, Zentralbanken und Fonds Anleihen des Freistaats. Zwar könnten sie auch von Privatanlegern direkt erworben werden. Doch wegen ihrer niedrigen Verzinsung würden sie für Privatanleger als wenig attraktiv gelten.

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