Umfrage:Chip-Lieferprobleme dauern an

Immer noch Mangelware: Chips. Hier ein Hauptprozessor, wie er in Computern steckt. (Foto: Aleksandr Grechanyuk/imago/YAY Images)

Halbleiter sind für viele Industriezweige unverzichtbar, aber die Versorgung damit ist noch immer nicht stabil. Das ergab jetzt eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom.

Der Mangel an Halbleitern hat sich in den vergangenen Jahren laut Digitalverband Bitkom teilweise noch verschlechtert. In einer Umfrage berichten 89 Prozent der befragten Unternehmen, die Halbleiter-Bauteile oder Komponenten kaufen, von Schwierigkeiten in der Beschaffung, wie der Verband am Dienstag mitteilte. "Das sind noch einmal acht Prozentpunkte mehr als 2021." Probleme seien unter anderem Lieferverzögerungen, Preiserhöhungen, beschränkte Liefermengen und nicht verfügbare Teile. "Rund fünf Monate beträgt aktuell die durchschnittliche Lieferverzögerung bei Halbleiter-Bauteilen beziehungsweise Komponenten in Deutschland." Vor zwei Jahren seien es allerdings sechseinhalb Monate gewesen. Befragt wurden 404 Betriebe ab 20 Beschäftigten aus dem verarbeitenden Gewerbe sowie den Branchen IT und Kommunikation. In diesen werden besonders viele Chips benötigt. 68 Prozent der Firmen gaben an, 2024 mit zunehmenden Lieferverzögerungen zu rechnen. 19 Prozent erwarten keine Veränderung, zehn Prozent eine Verbesserung. "Ohne Chips geht in der deutschen Wirtschaft nichts", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Deutschland und Europa müssen einseitige Abhängigkeiten bei Halbleitern beenden." Als Produktionsstandorte dominieren Asien - vor allem China, Taiwan, Südkorea und Singapur - sowie die USA. Die EU hat sich vorgenommen, seinen Weltmarktanteil an der Produktion bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln.

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