Geplante Übernahme:Yahoo greift nach Tumblr

Yahoo will Tumblr übernehmen. (Foto: AFP)

Versuch einer Verjüngungskur: Einem Medienbericht zufolge hat der Yahoo-Aufsichtsrat die Übernahme des Blog-Dienstes Tumblr bewilligt - für 1,1 Milliarden Dollar. Yahoo kündigt eine bevorstehende Pressekonferenz als "ganz besonderes" Ereignis an.

Der Aufsichtsrat des US-Internetkonzerns Yahoo hat einem Pressebericht zufolge grünes Licht für die Übernahme der Blogging-Plattform Tumblr gegeben. Wie das Wall Street Journal am Sonntag auf seiner Internetseite berichtete, zahlt der Suchmaschinenanbieter 1,1 Milliarden Dollar (855 Millionen Euro) für Tumblr. Der Kauf wäre damit die größte Finanztransaktion, seitdem Marissa Mayer im vergangenen Sommer ihr Amt als Yahoo-Chefin angetreten hat.

Yahoo hat für Montag eine Pressekonferenz angesetzt, bei der es nach Insider-Informationen um die Tumblr-Übernahme gehen soll. Die Webseite AllThingsD hatte am Freitag berichtet, Yahoo wolle durch die Blogging-Plattform den Zugang zur Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ausbauen. Yahoo äußerte sich vorab nicht zum konkreten Inhalt der Veranstaltung, sondern sprach lediglich von einem "ganz besonderen" Ereignis.

Die 2007 gegründete Plattform Tumblr wird von Millionen Bloggern genutzt. Auf ihr finden sich fast 108 Millionen Blogs und mehr als 50 Milliarden Einträge. Der von David Karp gegründete Dienst macht es Nutzern leicht, einfache Blogs aufzusetzen und Inhalte zwischen ihnen zu teilen. Viele der Tumblr-Blogs setzen stark auf Bilder und Videos. Das Unternehmen hat 175 Angestellte.

Dem Magazin Forbes zufolge hatten auch Facebook und Microsoft Interesse an Tumblr angemeldet, allerdings habe sich Yahoo ein Vorkaufsrecht gesichert.

Yahoo war 1994 gegründet worden und ist ein früher Star des Internets, dem die Konkurrenz des Branchenriesen Google aber immer mehr zu schaffen machte. Im Jahr 2008 wehrte der Konzern eine Übernahme durch Microsoft ab, 2009 schloss das Unternehmen aber ein Suchmaschinenbündnis mit dem Softwarekonzern. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 11.500 Mitarbeiter.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/kjan - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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