Call of Duty: WWII
Call of Duty: WWII Die Devise von "Call of Duty: WWII" lautet: zurück zu den Ursprüngen. Wie in den ersten Teilen der Ego-Shooter-Reihe spielt WWII im Zweiten Weltkrieg. Nach den vorherigen Spielen, in denen der Spieler in einer fernen Zukunft mit Laserkanonen auf Roboter schoss, fühlt sich das neue alte Setting erst recht wie eine Rückbesinnung an. Und sie ist auch konsequent als Reaktion auf das Konkurrenzprodukt "Battlefield 1" (2016), das den Ersten Weltkrieg zum Thema hat. Holocaust und die Existenz von Konzentrationslagern werden in WWII weitgehend ausgeklammert. Stattdessen dreht sich die Einzelspieler-Kampagne um die Heldentaten der Ersten Infanterie der US-Army, im Mehrspielermodus schießen sich Alliierte und Deutsche gegenseitig über den Haufen. Der neue "Kriegsmodus" bietet die Möglichkeit, historische Schlachten im Kleinen nachzuspielen. Beide Teams müssen bestimmte Punkte auf der Karte angreifen oder verteidigen. Wem das genügt und wer ein klassisches "Call of Duty"-Spiel erwartet, kommt in WWII auf seine Kosten. "Call of Duty: WWII" ist für PC, Playstation 4 und Xbox One erhältlich.
League of Legends World Championship
Den Kopf in den Händen vergraben lag Lee Sang-Hyeok mehrere Minuten schluchzend vor dem Computermonitor. Das war die eigentliche Überraschung nach dem Finale der "League of Legends"-Weltmeisterschaft, die im Olympiastadion in Peking vor Zehntausenden Zuschauern ausgetragen wurde. Lee, 21, im E-Sport besser bekannt unter dem Namen "Faker", Rekordweltmeister in League of Legends, mutmaßlich bester Spieler der Welt, hatte zum ersten Mal überhaupt ein WM-Spiel verloren. Bislang galten der Südkoreaner und sein Team "SK Telecom T1" als unschlagbar. Es hatte sich zwar im Verlauf des Turniers angedeutet, dass die dreifachen Weltmeister nicht in Topform sind. Aber dass "Samsung Galaxy", ebenfalls ein koreanisches Team, sie in drei zu null Spielen abfertigen würde, damit hatten die wenigsten gerechnet.
Xbox One X
Es gehört zum guten Ton in der Tech-Branche, dass neue Geräte immer noch besser sind als ihre Vorgänger. Die Xbox One X wurde deshalb von Microsoft im Vorfeld von Superlativen überschüttet: leistungsstärkste Konsole der Welt, kleinste Xbox überhaupt. Für rund 500 Euro (teuerste Konsole der Welt) bekommt der Kunde die Spiele auf der Xbox One X in 4K und HDR angezeigt. Vorausgesetzt der Fernseher kann 4K und HDR darstellen. Und vorausgesetzt das jeweilige Spiel wurde bereits für die One X optimiert. Ansonsten liefert Microsoft kaum Kaufgründe für die neue Konsole. Denn exklusive Blockbuster-Spiele gibt es für die Xbox im Gegensatz zur Playstation 4 (zum Beispiel "Horizon: Zero Dawn") und zur Nintendo Switch ("The Legend of Zelda: Breath of the Wild") noch nicht.
Playstation Playlink
Spielekonsolen-Herrsteller haben ein Problem. Obwohl es mittlerweile Games für nahezu jeden Geschmack gibt, sind ihr Produkt für Nicht-Gamer unattraktiv. Playstation-Hersteller Sony möchte das ändern: Die neue Spielekategorie "Playlink" soll Videospiele zum sozialen Erlebnis für alle machen, indem Smartphone oder Tablet den Controller ersetzen. Playlink-Spiele sollen die neuen Partyspiele werden. Im Juli erschien das Quiz "That's You", im November wurde das Repertoire um ein weiteres Quiz "Wissen ist Macht", das Singspiel "Singstar Celebrations" und die Abenteuerspiele "Hidden Agenda" und "Planet of the Apes" erweitert. Die Einrichtung ist simpel: Kostenpflichtiges Spiel auf der Playstation installieren, kostenlose App auf dem Smartphone. Alle Geräte müssen im selben Wlan-Netzwerk sein. Jedoch zeigen sich die Grenzen beim Spielen. In Singstar hinken die Smartphones, die als Mikrofon dienen, hin und wieder einige Sekunden hinter dem Lied hinterher. Das Quiz Wissen ist Macht beinhaltet viele witzige Ideen, ist als Partyspiel aber zu träge. "That's You", "Wissen ist Macht", "Singstar Celebrations", "Hidden Agenda" und "Planet of the Apes: Last Frontier" sind für Playstation 4 erhältlich. Jeder Spieler benötigt zudem ein Smartphone und die entsprechende App zum Spiel.
Legion TD 2
"Counter-Strike", "League of Legends" und "Dota 2" gehören zu den Online-Spielen mit den meisten Spielern weltweit - und sie haben eines gemeinsam: Ursprünglich waren sie von Fans entwickelte Mods (kurz für Modifikationen), die erst später zu einem eigenen Spiel entwickelt wurden. League of Legends und Dota 2 basieren auf dem "Warcraft III"-Mod "Defense of the Ancients" oder kurz "DotA". Ein weiterer, heute noch sehr beliebter Mod in Warcraft III" (2002) nennt sich "Legion TD". Nach dem Tower-Defense-Prinzip müssen sich die Spieler immer stärker werdenden Horden von computergesteuerten Feinden erwehren. Dazu baut er sich nach und nach eine Armee von Magiern, Bogenschützen und Monstern auf. Jedem Spieler wird zu Beginn eine Art Gasse zugeteilt, die er verteidigen soll. Schafft er es nicht, gelangen die Horden zum König am Ende der Gasse. Stirbt der König, ist das Spiel verloren. Die Erfinder von "Legion TD", zwei Freunde, haben nun den Standalone-Titel "Legion TD 2" entwickelt und eine unfertige Version vorab veröffentlicht. Am Erscheinungstag schoss das Spiel binnen weniger Stunden auf Platz zwei der Verkaufcharts bei Steam - zwischen den Blockbuster-Spielen "Call of Duty: WWII" und "Assassin's Creed: Origins" - und die Server krachten unter der Vielzahl an Spielern zunächst zusammen. Ob Legion TD 2 nach dem ersten Ansturm zu einem über Jahre erfolgreichen Spiel mit Millionen aktiven Spielern wird, muss sich freilich noch zeigen. "Legion TD 2" ist für PC im Early Access erhältlich.
Star Wars: Battlefront 2
Eigentlich wollte Publisher Electronic Arts (EA) den Fans der "Battlefront"-Reihe zeigen: "Wir können es besser. Wir hören auf eure Wünsche." In dem neuen "Star Wars: Battlefront 2" wurde ein Einzelspielermodus mit richtiger Handlung integriert. Aber dann ging es eine Woche vor Veröffentlichung des Spiels nur noch um ein Thema: Um Heldenikonen wie Darth Vader spielen zu können, müssen die Spieler entweder Dutzende Spielstunden oder echtes Geld in Battlefront 2 investieren. Mikrotransaktionen, die rein kosmetische Auswirkungen auf das Spiel haben, sind in der Branche üblich; mit Darth Vader können sich die Spieler dagegen einen Vorteil erkaufen. "Pay to win" ist ein absolutes No-Go unter Gamern. Einen dementsprechend riesigen Shitstorm erntete EA auf Plattformen wie Reddit und in Youtube-Videos. EA reagierte: Darth Vader kostet nun weniger Ingame-Währung - es braucht also weniger Spielzeit, um ihn freizuschalten - und Mikrotransaktionen wurden vorerst deaktiviert. Mittlerweile hat der ursprüngliche Shitstorm eine Debatte ausgelöst, die nicht nur Battlefront 2, sondern zahlreiche weitere Spiele betrifft. Die Frage: Wie viel Glücksspiel steckt in Videospielen? Wie "Fifa", "Overwatch" und "Counter-Strike: Global Offensive" setzt auch Battlefront 2 auf das sogenannte Lootbox-System (deutsch: Beutekisten). Spieler können für echtes Geld oder mit der Ingame-Währung Kisten erwerben, in denen sich zufällige virtuelle Gegenstände oder mehr Ingame-Währung befinden. Das Prinzip erinnert an Glücksspielautomaten. Die Debatte beschäftigt auch die Politik: In den Niederladen und in Belgien prüfen Behörden, ob Lootboxen künftig als Glücksspiel behandelt werden müssten. Link-Tipps: Die Gaming-Seite Gamespot beleuchtet die Debatte um das Lootbox-System in "Star Wars: Battlefront 2" im Detail (englischsprachig). Abseits des Lootbox-Desasters ist "Star Wars: Battlefront 2" ein ordentliches Spiel. Unseren Kurztest lesen Sie hier. "Star Wars: Battlefront 2" ist für PC, Playstation 4 und Xbox One erhältlich.