Franz-Josef Wernze:Was der Chef von Deutschlands größter Steuerberatung rät

Viele holen sich Hilfe für ihre Steuererklärung. Worauf Bürger dabei achten sollten, erklärt Franz-Josef Wernze, der das Geschäft kennt wie wenige.

Von Thomas Öchsner und Steffen Uhlmann

Franz-Josef Wernze, 67, übt die Leichtigkeit des Seins. Der Chef von Deutschlands größter Steuerberater-Gruppe ETL (European Tax & Law) hat mehrere Kilos abgespeckt und entwirft in seinem Berliner Büro neue Pläne. Mehr Sport will der Fußball-Sponsor treiben und mit den Vereinen, denen er Geld gibt, in den Tabellen nach oben.

Wernze und ETL sponsern den Dorf-Klub Germania Windeck, den Viertligisten Viktoria Köln, Lok Leipzig aus der fünften und Energie Cottbus aus der dritten Liga. Und seit einer Weile ist ETL auch noch Hauptaktionär des polnischen Erstligisten Lechia Gdansk (Danzig).

Aber warum investiert der Chef einer Steuerberatung sein Geld in viertklassige Fußball-Vereine? "Ohne Fußball würde doch keine Sau über uns reden. Steuerberatung ist ein staubtrockenes Produkt", sagt Wernze. "Da knistert doch nichts."

Auch wenn da nichts knistert: Die Steuererklärung ist für viele eine jährliche Pflichtübung. Wer sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen will, muss sich einen Berater suchen. Wernze, der einst in einem Finanzamt anfing und anschließend eine Menge Geld mit der Steuerberatung verdiente, hat einen Tipp für die Wahl des richtigen Steuerberaters: Auf das Bauchgefühl hören. "Alles basiert zuallererst auf Vertrauen. Das ist wie beim Arzt oder Anwalt. Als Laie kann ich ja nicht beurteilen, ob die Frau oder der Mann fachlich wirklich gut ist." Außerdem rät er, auf Berater zu setzen, die sich nicht in Fachchinesisch verirren.

Warum es die Steuererklärung auf dem Bierdeckel nie geben wird und was er von Millionären hält, die ihr Geld ins Ausland schaffen, erzählt Wernze im Gespräch mit der SZ.

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