Der frühere Chef des Frankfurter Flughafens, Wilhelm Bender, wird nicht Chefberater am neuen Hauptstadtflughafen. Das sagte Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD). "Ich kann Ihnen mitteilen, dass Herr Bender abgesagt hat. Ich muss diese Entscheidung akzeptieren", erklärte der Aufsichtsratschef des Flughafens Berlin Brandenburg.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Bender einen Tagessatz von etwa 4000 Euro inklusive Spesen und Reisekosten ausgehandelt hatte. Daraufhin war unter den Gesellschaftern des Flughafens Streit über das Honorar ausgebrochen.
Bender begründete seine Absage mit unterschiedlichen Auffassungen der Gesellschafter in wesentlichen Zukunftsfragen des Flughafens, "der Nichteinhaltung von Verabredungen und dem mehrfachen Bruch der vereinbarten Vertraulichkeit". Er sehe unter diesen Voraussetzungen "keine ausreichende Gewähr dafür, dass seine Tätigkeit für den BER erfolgreich sein kann", teilte sein Büro mit.
Gesellschafter des Flughafens sind der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg. Aufsichtsratschef Platzeck hatte zunächst versucht, Bender als Vorsitzenden der Geschäftsführung zu gewinnen. Wegen der Termin- und Kostenprobleme war der bisherige Geschäftsführer Rainer Schwarz im Januar abberufen worden. Die Eröffnung des BER war zu Jahresbeginn wegen massiver Probleme bereits zum vierten Mal verschoben worden.
Zuletzt war Bender dann als Berater für Technikchef Horst Amann im Gespräch. Der 68-Jährige hatte bis 2009 den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport geführt und den Ausbau des größten deutschen Airports vorangetrieben.