Finanzen:Hintergrund: Obamas Gesundheitsreform als politischer Spielball

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Washington (dpa) - Die Umsetzung der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama ist einer der wichtigsten Knackpunkte im derzeitigen Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern.

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Washington (dpa) - Die Umsetzung der Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama ist einer der wichtigsten Knackpunkte im derzeitigen Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern.

Die USA sind eines der wenigen reichen Länder ohne gesetzliche Krankenversicherung. Obamas Reform (Obamacare) soll dies ändern und etwa 95 Prozent der 310 Millionen Einwohner absichern. US-Bürger, die nicht durch ihren Arbeitgeber abgedeckt sind, müssen sich ab dem 1. Januar 2014 selbst versichern. Sonst droht eine Geldstrafe. Außerdem dürfen Versicherungen Menschen mit bereits bekannten Erkrankungen nicht mehr abweisen.

Am Dienstag trat nun ein wichtiger Teil von „Obamacare“ in Kraft. Die Bürger können nun in eigens geschaffenen Gesundheitsbörsen im Internet nach passenden Policen suchen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Reform wurde von der Regierung bereits um ein Jahr verschoben: Ab 2015 müssen Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern diese versichern.

Ob „Obamacare“ nun Kosten senkt und mehr Bürgern Versicherungsschutz bringt oder aber zu einer Kostenexplosion führt und Arbeitsplätze vernichtet, darüber tobt nun der politische Streit.

Die Republikaner warnen, dass Firmen wegen der Kosten für die Gesundheitsversicherung keine neuen Mitarbeiter mehr einstellen oder existierende Betriebsversicherungen abschaffen könnten. Einige Konzerne haben bereits solche oder ähnliche Schritte angekündigt.

In einer Gallup-Umfrage vom September waren 49 Prozent der Befragten gegen die Reform und 41 Prozent dafür. 30 Prozent gaben an, die Details des Gesetzes nicht genau zu kennen. 65 Prozent der bislang Nicht-Versicherten planen aber, eine Versicherung abzuschließen. Ein Viertel will lieber das Bußgeld zahlen.

Einer Analyse von PricewaterhouseCoopers zufolge werden im Zuge der Reform etwa 30 Millionen Amerikaner zusätzlich versichert. Es wird erwartet, dass sich davon etwa 45 Prozent selbst versichern, 32 Prozent von Regierungsprogrammen für Arme profitieren und 23 Prozent über ihren Arbeitgeber versichert werden.

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