Berlin:Berliner Landesunternehmen mit Überschuss, trotz BER-Minus

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Die Unternehmen, die ganz oder teilweise dem Land Berlin gehören, haben im vergangenen Jahr unterm Strich 654 Millionen Euro Gewinn gemacht. Das sind gut 30...

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Berlin (dpa/bb) - Die Unternehmen, die ganz oder teilweise dem Land Berlin gehören, haben im vergangenen Jahr unterm Strich 654 Millionen Euro Gewinn gemacht. Das sind gut 30 Millionen Euro mehr als Vorjahr, wie Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Dienstag mitteilte.

Aus den Überschüssen flossen demnach deutlich mehr als 100 Millionen Euro an den Landeshaushalt zurück. Dem stehen 911 Millionen Euro gegenüber, die die Unternehmen an Zuschüssen aus dem Haushalt erhielten. Der größte Batzen entfiel mit 605 Millionen Euro auf die Verkehrsbetriebe BVG.

Insgesamt ist Berlin an 54 Unternehmen in unterschiedlichen Anteilen beteiligt. 44 davon erwirtschafteten 2018 Gewinne. Den größten Überschuss fuhren die Wasserbetriebe mit 194,4 Millionen Euro ein. Den größten Verlust machte wie schon in den Vorjahren die Flughafengesellschaft wegen der Verzögerungen am neuen Hauptstadt- Airport BER. Hier belief sich das Minus 2018 auf 77,1 Millionen Euro nach 83,6 Millionen Euro im Jahr davor.

Kollatz hob bei der Vorstellung des sogenannten Beteiligungsberichtes hervor, dass das Investitionsvolumen der landeseigenen Firmen weiter gestiegen sei: 2018 belief es sich auf 3,2 Milliarden Euro und damit fast ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die Hälfte davon entfiel auf die kommunalen Wohnungsgesellschaften, die Wohnungen bauen. Generell ging die Kurve bei den Investitionen zuletzt steil nach oben: 2015 hatten die Unternehmen noch 2 Milliarden Euro dafür ausgegeben.

Die höhere Investitionstätigkeit geht einher mit einer höheren Verschuldung. Die Verbindlichkeiten summierten sich 2018 auf 16,9 Milliarden Euro. Das waren etwa 700 Millionen mehr als im Vorjahr. Auch hier sattelten vor allem die Wohnungsgesellschaften drauf. Mit den Schulden stieg indes das Anlagevermögen und das Eigenkapital der Landes-Unternehmen.

Kollatz zufolge gab es erstmals einen - wie er es ausdrückte - vertikalen Vergütungsvergleich in diesen Unternehmen. Demzufolge verdienen die Geschäftsführer durchschnittlich 6,6 mal soviel wie ihre Mitarbeiter. Bei den sonstigen Vorständen und Angehörigen der Geschäftsleitung lag diese sogenannte Manager to Worker Pay Ratio bei 5,3 zu 1. Kollatz nannte das angemessen und „sehr weit entfernt“ von der Relation von nach seinen Angaben 52 zu 1 in Dax-Unternehmen.

Wie der Senator ergänzte, waren Mitte 2019 in den Landesbeteiligungen 55,0 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder Frauen - so viele wie noch nie. „Das macht uns stolz“, sagte er. In den Geschäftsleitungen verharrte der Frauenanteil bei rund 42 Prozent.

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