Der 500-Euro-Schein hat keine Zukunft mehr. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat entschieden, dass die größte Euro-Banknote abgeschafft wird. Das teilte die EZB am Mittwoch mit.
Fortan wird der Schein demnach nicht mehr gedruckt und "gegen Ende 2018" dann auch nicht mehr ausgegeben - als gesetzliches Zahlungsmittel bleibt er aber auch danach noch erhalten. "Der 500-Euro-Schein wird, wie andere Stückelungen der Euro-Banknoten, immer seinen Wert behalten und kann für einen unbegrenzte Zeitraum bei den nationalen Banken des Eurosystems umgetauscht werden", erklärte ein Sprecher der EZB am Mittwochabend.
Befürworter versprechen sich von der Abschaffung des Scheins, dass Terrorfinanzierung und Schwarzarbeit zurückgedrängt werden. EZB-Präsident Mario Draghi persönlich hatte darauf hingewiesen, dass der 500er für kriminelle Zwecke genutzt werde: "Der 500-Euro-Schein ist ein Instrument für illegale Aktivitäten." Die EU-Finanzminister hatten bei einem Treffen im Februar deutlich gemacht, dass sie von der EZB "angemessene Maßnahmen" mit Blick auf den 500-Euro-Schein erwarten.
Beispielsweise beläuft sich der Wert, der mit 500-Euro-Scheinen in einem Koffer verstaut werden kann, auf das gut Dreifache dessen, was mit einem Koffer gleicher Größe voller 200er transportiert werden kann.
500er macht gut ein Viertel des Euro-Barvermögens aus
Der 500-Euro-Schein zeigt Motive aus der Architektur des 20. Jahrhunderts. Im März 2016 waren rund 594 Millionen Stück davon im Umlauf, was nur 3,2 Prozent aller knapp 18,6 Milliarden Euro-Banknoten ausmacht. Hingegen steht der 500er mit gut 297 Milliarden Euro für 27,8 Prozent des Wertes aller Euro-Geldscheine, er macht also gut ein Viertel des Euro-Barvermögens aus.
Häufigste Euro-Banknote ist der 50er. Von ihm gibt es knapp 8,4 Milliarden Stück (45 Prozent aller Euro-Banknoten) im Gesamtwert von rund 418 Milliarden Euro (39 Prozent des Gesamtwertes). Mit 209 Millionen Stück oder 1,1 Prozent aller Banknoten ist der 200er bislang der seltenste Euro-Geldschein.
Das dürfte sich nun ändern: Das Ende der Ausgabe des Fünfhunderters soll zeitlich mit der Einführung der 100- und 200-Euro-Scheine der neuen "Europa"-Serie zusammenfallen. Die EZB und die nationalen Notenbanken wollen in diesem Zug dafür sorgen, dass die anderen Stückelungen in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen werden.