Europäische Autopolitik:Marchionne beklagt Nachteile für Fiat

Fiat-Chef Sergio Marchionne geißelt die europäische Autopolitik. Im Binnenmarkt der EU verfolge sie nur nationale Interessen. Der Leidtragende: er selbst.

Im Bieterkampf um Opel schmiss er entnervt das Handtuch, nun kritisiert Fiat-Chef Sergio Marchionne die Autopolitik der europäischen Länder, die er ausschließlich an nationalen Interessen orientiert sieht. Für ihn mangele es in Europa an politischem Willen und klaren Entscheidungen, die Autoindustrie zukunftsfest zu machen, kritisierte Marchionne.

Sergio Marchionne ist Fiat- und Chrysler-Chef in Personalunion. (Foto: Foto: Reuters)

So hätten sich die europäischen Länder dafür entschieden, in der Krise Hilfen nur für die eigenen Autofirmen aufzulegen. "Diese einseitigen Interventionen sind ihrer Natur nach sehr gefährlich, weil sie einigen wenigen Spielern Vorteile verschaffen, während die Übrigen, wie zum Beispiel Fiat, mit auf dem Rücken gefesselten Händen kämpfen müssen", sagte Marchionne. Und all das habe sich in einem gemeinsamen Markt abgespielt.

Lob für Verbleib Opels bei GM

Marchionne nannte als Beispiel nationale Subventionen für die französische Autoindustrie, vor allem aber den Streit zwischen Deutschland und der EU über die Rettungsbemühungen für die deutsche GM-Tochter Opel.

Fiat hatte sich zeitweilig am Bieterwettbewerb für den deutsche Autobauer beteiligt, der nun doch bei General Motors bleibt. Das sei für die Branche die beste Entscheidung, ergänzte Marchionne, der in Personalunion auch an der Spitze des US-Autobauers Chrysler steht. Opel gehöre in die Hand eines weltweit agierenden Konzerns.

© sueddeutsche.de/Reuters/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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