Die Übernahme des insolventen Modekonzerns Escada durch die Familie Mittal ist perfekt. Am Dienstag dieser Woche wurde die Transaktion nach SZ-Informationen endgültig besiegelt. Das sogenannte Closing sei erfolgt, bestätigte ein Sprecher.
Megha Mittal, die Schwiegertochter des Stahlindustriellen Lakshmi Mittal, dem der Arcelor-Mittal-Konzern gehört, habe den Kaufpreis an den Insolvenzverwalter Christian Gerloff überwiesen. Die Mittal-Familie, eine der reichsten Dynastien der Welt, ist damit 100-Prozent-Eigentümerin der neu geschaffenen Escada GmbH. Der bisherige Vorstand unter der Führung von Escada-Chef Bruno Sälzer bildet jetzt die neue Geschäftsführung.
In die Escada GmbH wurde das operative Geschäft der insolventen Escada AG mit rund 400 Arbeitsplätzen übertragen. Die ursprüngliche AG wird nun abgewickelt. Im August dieses Jahres musste Escada Insolvenz anmelden, zuvor war ein Sanierungsplan, bei dem Gläubiger auf Ansprüche verzichten sollten, gescheitert. Insolvenzverwalter Gerloff hatte daraufhin das Geschäft stabilisiert und sofort mit der Suche nach einem Käufer begonnen.
Anfang November erhielt Megha Mittal den Zuschlag. Insgesamt hatten mehr als 15 Interessenten den Einstieg bei Escada geprüft. Noch offen ist die Zukunft der Vertriebsgesellschaft in Deutschland sowie der Landesgesellschaften in Großbritannien, in Hongkong sowie in den USA. Auch diese will Mittal aus der Insolvenz übernehmen, die Gespräche dazu laufen. Die Geschäfte sollen bis zum Jahreswechsel abgewickelt werden, hieß es.