Wiesbaden:Anteil der erneuerbaren Energien an Stromerzeugung steigt

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Die Sonne geht über Windrädern auf. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild)

Erneuerbare Energien haben erstmals zu mehr als der Hälfte zur hessischen Stromerzeugung beigetragen und damit die konventionellen Energieträger überholt. Nach...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Erneuerbare Energien haben erstmals zu mehr als der Hälfte zur hessischen Stromerzeugung beigetragen und damit die konventionellen Energieträger überholt. Nach dem Energiemonitoringbericht 2020 habe die Windenergie mit 52 Prozent den größten Beitrag unter den erneuerbaren Energien geliefert, teilte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) in Wiesbaden mit. Auf Platz zwei rangiere die Photovoltaik mit 21 Prozent.

Der aktuelle Bericht dokumentiere, wie wichtig die erneuerbaren Energien in Hessen inzwischen seien, betonte der Grünen- Politiker. Das gelte nicht nur für die Stromerzeugung, sondern auch für den Stromverbrauch. „Wir sind traditionell ein Bundesland, das nicht seinen ganzen Stromverbrauch selbst produziert.“ Es sorge jedoch jedes Windrad und jede Photovoltaikanlage im Land dafür, dass kein Strom aus anderen Bundesländern bezogen werden müsse.

„Wir haben im Jahr 2019 unser Ziel erreicht, den Anteil der in Hessen erzeugten erneuerbaren Energien am hessischen Stromverbrauch seit 2013 zu verdoppeln“, teilte der Minister mit. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch liegt bei 25 Prozent. „Die Energiewende in Hessen kommt gut voran“, versicherte Al-Wazir. „Wir dürfen uns aber nicht ausruhen.“ Denn die positive Entwicklung sei in erster Linie auf den starken Windenergiezubau in den Jahren vor 2019 zurückzuführen. Im vergangenen Jahr habe es dagegen einen „regelrechten Einbruch“ gegeben.

Im Vorjahr seien in Hessen lediglich vier Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 13,8 Megawatt in Betrieb genommen worden, teilte der Minister mit. Im Jahr 2018 seien es noch 76 Anlagen mit 232 Megawatt gewesen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden nach seinen Angaben jedoch bereits wieder 18 Anlagen mit 58,1 Megawatt installiert. Der Ausbau der Photovoltaik entwickele sich weiter positiv. 2019 seien 6379 Anlagen mit einer installierten Leistung von 147 Megawatt in Betrieb genommen worden. Im ersten Halbjahr 2020 seien bereits 105,8 Megawatt installiert worden.

Neben dem deutlichen Zuwachs bei der erneuerbaren Stromerzeugung stieg nach Angaben des Grünen-Politikers auch der Beitrag der erneuerbaren Energien bei der Wärmeerzeugung. Dabei sei ein Zuwachs um 3,4 Prozent auf 11 Terawattstunden registriert worden. Biogene Feststoffe wie Scheitholz und Pellets hätten dabei den größten Anteil von mehr als 70 Prozent gehabt. Der Verbrauch erneuerbarer Kraftstoffe sei 2019 auf Vorjahresniveau geblieben. Über alle Bereiche - Strom, Wärme, Verkehr - betrachtet, sei der Beitrag der erneuerbaren Energien zum Endenergieverbrauch um insgesamt 4,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen.

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