Wiesbaden:Al-Wazir: Ziel auf Weg zur Energiewende in Hessen erreicht

Lesezeit: 1 min

Windräder ragen beim Blick vom Großen Feldberg im Taunus auf den Höhen des Vordertaunus aus der Nebeldecke. (Foto: Frank Rumpenhorst/Archiv)

Die Hessen setzen stärker auf Ökostrom. Knapp 25 Prozent des verbrauchten Stroms stamme mittlerweile von erneuerbaren Energien aus dem Land, sagte...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Hessen setzen stärker auf Ökostrom. Knapp 25 Prozent des verbrauchten Stroms stamme mittlerweile von erneuerbaren Energien aus dem Land, sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Dienstag in Wiesbaden. „Damit haben wir ein sehr wichtiges Etappenziel auf dem Weg der Energiewende in Hessen erreicht.“

Im Jahr 2013 hatte dieser Anteil nach seinen Angaben noch bei 12,5 Prozent gelegen. Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres seien nun 24,5 Prozent verbucht worden, erklärte der Minister bei der Präsentation des Energiemonitoringberichts 2019. Hessen hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 die Strom- und Wärmeerzeugung zu 100 Prozent aus erneuerbare Energien zu gewinnen.

Erstmals sei 2018 mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt worden als aus Kohle und Gas zusammen, berichtete Al-Wazir. Nach dem Bericht stammen inzwischen 48 Prozent der Bruttostromerzeugung in Hessen aus erneuerbaren Energien, dahinter folgen Erdgas (29 Prozent) und Kohle (17 Prozent).

Im Vorjahr habe auch erstmals der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Primärenergieverbrauch bei mehr als zehn Prozent gelegen, sagte der Grünen-Politiker. Der Primärenergieverbrauch berücksichtigt die Energiemenge aller im Inland eingesetzten Energieträger, die noch keiner Umwandlung unterworfen wurden.

Al-Wazir kündigte zusammen mit der Landesenergieagentur eine intensivere Beratung bei Gebäudesanierungen, bei der Wärmeplanung von Städten und Gemeinden sowie beim Schutz von gewerblichen Bauten vor Wärme und Hitze im Sommer an. „Das Ziel ist, klimafreundlich zu wohnen. Hier kann noch viel Energie eingespart werden“, betonte der Wirtschaftsminister.

Die Landtagsopposition sprach dagegen von „Jubelmeldungen“ des Ministers. Die Energiewende schreite in Hessen noch immer viel zu langsam voran. Das betreffe vor allem den Ausbau der Windkraft. Beim Klimaschutz fielen Anspruch und Wirklichkeit drastisch auseinander. Der Industrie- und Handelskammertag betonte zwar, dass die hessische Wirtschaft hinter der Energiewende stehe. Damit diese erfolgreich verlaufe, müsse aber „der künstlich durch Abgaben und Steuern verteuerte Strom aus erneuerbaren Quellen günstiger werden“.

Der Energiemonitoringbericht nimmt den gesamten Markt der erneuerbaren Energien in Hessen in Bezug auf die Energieerzeugung und den -verbrauch in den Blick. Zum mittlerweile fünften Mal legte das Wiesbadener Wirtschaftsministerium die Datensammlung vor.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: