Berlin/Stuttgart (dpa/lsw) - Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) fordert einen regelmäßigen Austausch von Bund und Ländern zum Stromnetzausbau. „Es geht darum, den Netzausbau besser zu koordinieren und damit zu beschleunigen“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag nach dem Bund-Länder-Gipfel mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin. Es sei offensichtlich, dass das nur gelingen könne, wenn Bund, Länder, Netzbetreiber und Bundesnetzagentur intensiver zusammenarbeiteten. Dem Bund sei es bislang nicht gelungen, beim Bau neuer Stromleitungen entscheidend voranzukommen.
Untersteller verwies darauf, dass es viele ungeklärte Themen gebe. So zum Beispiel die Frage, ob die Eigentümer von Flächen, die gebraucht werden, um neue Stromleitungen zu verlegen, entschädigt werden. Aus Sicht des Südwestens berge das ein gigantisches Kosten- und Verfahrensrisiko. Zugleich forderte Untersteller Änderungen beim Fördersystem für erneuerbare Energien mit bundesweiten Ausschreibungen. Es sollten künftig regionale Unterschiede bei den Ausschreibungen für die Windkraft berücksichtigt werden. Im Südwesten ist es aufgrund der Landschaft oftmals teurer, Standorte zu erschließen als in Küstenregionen.
Nach Angaben von Untersteller hatten die grünen Landesumwelt- und energieminister den Gipfel gefordert. Über den beschleunigten Ausbau der Stromnetze soll die Energiewende in Deutschland vorangebracht werden.