Reinbek:Stadtwerke in Schleswig-Holstein gegen LNG-Terminal

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Reinbek (dpa/lno) - Die Stadtwerke in Schleswig-Holstein machen Front gegen die öffentliche Förderung eines geplanten Import-Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Brunsbüttel. "Wenn es zur Umsetzung dieses Vorhabens kommt, dann wird der Verbraucher den Einsatz fossiler Energie subventionieren", sagte Helge Spehr, Vorsitzender des Verbandes der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) und Geschäftsführer der Stadtwerke Rendsburg, am Donnerstag in Reinbek. "Das ist genau das Gegenteil von dem, was Schleswig-Holstein mit seinen Energiewendezielen verfolgt."

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Reinbek (dpa/lno) - Die Stadtwerke in Schleswig-Holstein machen Front gegen die öffentliche Förderung eines geplanten Import-Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) in Brunsbüttel. „Wenn es zur Umsetzung dieses Vorhabens kommt, dann wird der Verbraucher den Einsatz fossiler Energie subventionieren“, sagte Helge Spehr, Vorsitzender des Verbandes der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) und Geschäftsführer der Stadtwerke Rendsburg, am Donnerstag in Reinbek. „Das ist genau das Gegenteil von dem, was Schleswig-Holstein mit seinen Energiewendezielen verfolgt.“

Der Verband, in dem mehr als 40 kommunale Stadt- und Gemeindewerke organisiert sind, wendet sich gegen eine Regierungsverordnung, nach der die Betreiber von Gas-Fernleitungen auch LNG-Anlagen anschließen müssen. Damit müsste eine rund 60 Kilometer lange Fernleitung mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro vom Netzbetreiber bezahlt werden und nicht von den Investoren in das geplante LNG-Importterminal. Die Kosten blieben bei den Gaskunden hängen. Der Verband befürchtet weitere Belastungen für den Steuerzahler durch eine geplante Förderung von 50 Millionen Euro durch die schleswig-holsteinische Landesregierung.

Brunsbüttel ist neben Stade und Wilhelmshaven einer von drei möglichen Standorten für ein LNG-Importterminal, das zu einer Säule für eine deutsche LNG-Infrastruktur werden könnte. Die privaten Investoren wollen im Herbst entscheiden, ob sie das Terminal mit einem Investitionsvolumen von rund 500 Millionen Euro bauen wollen. LNG kann als Treibstoff für Schiffe und schwere Lkw, aber ebenso in der Industrie und Haushalten verwendet werden. Es spart Schwefel, Feinstaub und Stickoxide weitgehend ein, aber nur 20 Prozent CO2.

Kritiker des Projektes befürchten, dass vor allem amerikanisches LNG in Brunsbüttel umgeschlagen werden könnte, das mit dem umstrittenen Fracking-Verfahren gewonnen wird. Dieses Argument nennen auch die Stadtwerke. Bislang ist allerdings nicht festgelegt, woher das Terminal beliefert würde. Das meiste LNG in Europa kommt bislang aus Katar und US-Fracking-Gas ist vergleichsweise teuer.

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