Potsdam:Brandenburg will Vorreiter für Wasserstoffwirtschaft werden

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg möchte bundesweit Vorreiterregion für die Wasserstoffwirtschaft werden. "Das Potenzial ist gewaltig", sagte Landesenergieminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch in Potsdam. Vorgestellt wurde eine Studie des Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes im Auftrag des Ministeriums. Allein durch die Ansiedlung von Herstellern, die etwa zehn Prozent des deutschen Marktes bedienten, könnten in Brandenburg 3500 bis 7000 Arbeitsplätze entstehen, wird in der Studie errechnet. Kosten für notwendige Investitionen werden allerdings nicht beziffert.

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Potsdam (dpa/bb) - Brandenburg möchte bundesweit Vorreiterregion für die Wasserstoffwirtschaft werden. „Das Potenzial ist gewaltig“, sagte Landesenergieminister Jörg Steinbach (SPD) am Mittwoch in Potsdam. Vorgestellt wurde eine Studie des Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbandes im Auftrag des Ministeriums. Allein durch die Ansiedlung von Herstellern, die etwa zehn Prozent des deutschen Marktes bedienten, könnten in Brandenburg 3500 bis 7000 Arbeitsplätze entstehen, wird in der Studie errechnet. Kosten für notwendige Investitionen werden allerdings nicht beziffert.

Andere Länder wie China, Japan und Südkorea seien mit der Technik deutlich weiter, sagte Steinbach. Zum Jahresende startet den Angaben zufolge in Cottbus ein Test mit Bussen aus China, die mit Wasserstoff betrieben werden.

„Wir würden einen Fehler begehen, wenn wir nicht einsteigen“, betonte Steinbach. Es gebe in Brandenburg einmalige Voraussetzungen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte Mitte Juli angekündigt, dass künftig in Deutschland Zukunftstechnologien wie CO2-armer Wasserstoff und Energiespeicher in „Reallaboren“ im industriellen Maßstab erprobt werden sollen. Bundesweit geplant sind danach rund 20 dieser Einrichtungen, auch in bisherigen Braunkohlerevieren wie der Lausitz. Dafür stünden bisher rund 100 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Dort sollen in industriellem Maßstab bestimmte Lösungen ausprobiert werden.

Bisher gelte der Einsatz des aus erneuerbaren Energien hergestellten „grünen Wasserstoffs“ noch als teuer, könne aber der Schlüssel für den Erfolg der Energiewende sein, sagte Steinbach. Anwendungsbereiche seien im Land ausreichend vorhanden, wie energieintensive Unternehmen der Stahl- oder Chemieindustrie. Auch im Schwerlasttransport, dem öffentlichen Personennahverkehr oder der Binnenschifffahrt böten sich Möglichkeiten.

Eine gute Wasserstoffstrategie könne die Basis dafür sein, dass die Lausitz Energieregion bleibe, betonte Harald Jahnke, Vorsitzender der Landesgruppe Berlin-Brandenburg des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) und Geschäftsführer der Stadtwerke Prenzlau.

Auch für die Industrie-und Handelskammer Cottbus (IHK) sind die vorgestellten Eckpunkte ein gutes Zeichen. „Die südbrandenburgische Wirtschaft steht bereit zu investieren, Produktionskapazitäten aufzubauen und gemeinsam mit der Wissenschaft die Zukunftstechnologie Wasserstoff voranzutreiben“, erklärte Geschäftsführer Marcus Tolle. Bereits heute fördere der Bund den Bau eines Wasserstoff-Referenzkraftwerkes Industriepark Schwarze Pumpe sowie weitere Einzelprojekte in Cottbus mit 58 Millionen Euro.

Die Landesregierung habe Ende Juli beschlossen, eine Bundesratsinitiative einzubringen, sagte Steinbach. Dabei geht es darum, Regularien umzusetzen, um die Nutzung von Wasserstoff voranzubringen. Bislang könne grüner Wasserstoff, der aus Strom hergestellt wird, nicht mit auf Basis von fossilen Brennstoffen produziertem Wasserstoff konkurrieren.

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