Baustart:Leipzig setzt bei Fernwärme künftig auch auf Solarthermie

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Zwei Ingenieure halten das Muster eines Vakuumröhrenkollektors an der Baustelle für eine künftige Solarthermieanlage. (Foto: Jan Woitas/dpa)

Die Stadt Leipzig will ihre Wärmeversorgung bis 2038 klimaneutral machen. Ein Baustein ist dabei Solarthermie. Ab 2026 soll eine neue Großanlage Wärme aus Sonnenkraft ins Netz einspeisen.

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Leipzig (dpa/sn) - Für rund 40 Millionen Euro bauen die Stadtwerke Leipzig eine Großanlage für Solarthermie. Damit will das Unternehmen künftig bei der Wärmeversorgung auch auf die Kraft der Sonne setzen. Die neue Anlage soll ab 2026 Wärme ins Netz von Sachsens größter Stadt speisen. „Wir erhöhen damit den Anteil erneuerbarer Energie in unserem Fernwärmesystem“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Karsten Rogall zum offiziellen Baustart am Dienstag in Leipzig-Lausen. Die Rede ist von täglich bis zu 20 Prozent des Leipziger Wärmebedarfs im Sommer, übers Jahr verteilt im Schnitt rund 2 Prozent. Das kommunale Unternehmen selbst sprach von der größten Solarthermie-Anlage Deutschlands.

Errichtet wird die Anlage vom Unternehmen Ritter Energie auf einem etwa 14 Hektar großen Areal. Künftig sollen dort Kollektoren mit Sonnenenergie Wasser auf etwa 110 Grad erhitzen und dann ins Fernwärmenetz einspeisen. Die Leistung der Anlage wird mit 41 Megawatt in der Spitze angegeben, im Jahr soll sie rund 26 Gigawattstunden Wärme liefern.

Den Angaben zufolge hat Ritter Energie schon in anderen Städten wie Potsdam, Mühlhausen und Greifswald Solarthermie-Großprojekte umgesetzt. „Das hier ist eine neue Dimension“, erklärte Geschäftsführer Matthias Johler. Demnach soll die Anlage mit einem Algorithmus so effizient wie möglich gesteuert werden. Dabei werde die Sonneneinstrahlung im Kollektorfeld gemessen und die Fließgeschwindigkeit des Wassers in den Kollektoren angepasst: Je weniger die Sonne scheint, desto langsamer fließt das Wasser.

Der Großteil der Fläche wird nicht versiegelt, sondern soll als Blühwiese dienen. „Die neue Solarthermie Leipzig West zeigt, wie erneuerbare Energien und Artenschutz verbunden werden können“, lobte Energie- und Umweltminister Wolfram Günther (Bündnis 90/Die Grünen).

© dpa-infocom, dpa:240326-99-470442/2

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