Lauchhammer:Svolt kommt nach Lauchhammer: Batterietechnik in der Lausitz

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Blick über das ehemalige Werksgelände von Vestas. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

In der Lausitz siedelt sich ein weiteres Unternehmen an, das Batterien herstellt. Das chinesische Hightech-Unternehmen Svolt hat das früheren Vestas-Gelände in...

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Lauchhammer (dpa/bb) - In der Lausitz siedelt sich ein weiteres Unternehmen an, das Batterien herstellt. Das chinesische Hightech-Unternehmen Svolt hat das früheren Vestas-Gelände in Lauchhammer (Oberspreewald-Lausitz) übernommen. Am Freitag stellte der Europachef des Unternehmens, Kai-Uwe Wollenhaupt, die Pläne vor. „Die Ansiedlung ist ein weiterer Meilenstein für den Aufbau von lokalen Batterieproduktionskapazitäten in Europa“. Das Unternehmen habe sich bewusst für den Standort in der Lausitz entschieden. Mit dem Vorhaben sei man in Brandenburg integraler Bestandteil einer im Aufbau bestehenden Infrastruktur für Elektromobilität.

Über die Höhe der Investitionen am Lausitzer Standort, den genauen Produktionsstart und die Zahl der Arbeitsplätze, die entstehen könnten, machte das Unternehmen zunächst keine Angaben. Svolt befinde sich mit dem Projekt noch in einer frühen Phase, sagte Wollenhaupt. Derzeit werde ein Masterplan für den Umbau, die Modernisierung und Erweiterung des ehemaligen Vestas-Geländes erarbeitet. Eine Übernahme von ehemaligen Vestas-Mitarbeitenden sei für das Unternehmen denkbar. Das Werk könnte einmal eine Kapazität von etwa 1000 Arbeitsplätzen haben. Im Jahr 2025 könnte die Produktion beginnen. Das hänge allerdings von der Technologie ab, die im Werk etabliert werde, so Wollenhaupt.

Svolt produziert Lithium-Ionen-Batterien und Batteriesysteme für Elektrofahrzeuge sowie Energiespeicher. Weltweit beschäftigt das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 12.000 Menschen, davon 3000 in der Forschung und Entwicklung. Der Hauptsitz befindet sich in der Provinz Jiangsu in China. Firmensitz der europäischen Tochter Svolt Energy Technology (Europe) GmbH ist Frankfurt am Main.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sagte bei dem Termin, er wünsche sich Arbeit für etwa 250 Menschen. Sie müssten allerdings bereit sein, sich weiterzubilden. Das wolle das Land finanziell unterstützen und 50 Prozent der Weiterbildungskosten dem Unternehmen zur Verfügung stellen. Zudem gebe es ein Bundesprogramm zur Qualifikation von Fachkräften in diesem Bereich. Für ihn sei wichtig, dass die Landesregierung Wort gehalten habe, innerhalb von Monaten einen neuen Investor zu etablieren, sagte Steinbach. Das sei ein Signal für die Region und ihren Transformationsprozess.

Mit Svolt komme ein Unternehmen, das bestens in die Lausitz passe, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg (WFBB), Steffen Kammradt. Die WFBB hat die Ansiedlung intensiv begleitet. „Die Lausitz entwickelt ein starkes Profil im Bereich der Batterietechnik“, so Kammradt. Nach RockTech in Guben, der Fertigung von Kathodenmaterial bei der BASF am Standort Schwarzheide und Anodenmaterial bei Altech im Gewerbegebiet Schwarze Pumpe erweitere sich die Wertschöpfungskette in der Lausitz mit Svolt.

Im ehemaligen Vestas-Werk in Lauchhammer wurden Rotorblätter für Windkraftanlagen produziert. Vestas hatte im vergangenen Jahr beschlossen, das Werk sowie zwei weitere europäische Standorte zu schließen. Die Produktion endete zum Jahreswechsel. Svolt ist nach Angaben der Wirtschaftsförderer das 23. chinesische Unternehmen, das sich in Brandenburg angesiedelt hat.

© dpa-infocom, dpa:220908-99-683250/6

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