Energie:Wirtschaft in NRW zweifelt an Kohleausstieg 2030

Arndt Kirchhoff, Präsident der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen. (Foto: Federico Gambarini/dpa)

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Der für 2030 angestrebte Kohleausstieg ist aus Sicht der nordrhein-westfälischen Wirtschaft schwerlich zu erreichen. Der Präsident von Unternehmer NRW, Arndt Kirchhoff, sagte der „Rheinischen Post“ (Freitag), ohne neue Gaskraftwerke sei der Termin „illusorisch“. Es brauche mehr Tempo beim Umbau der Energieversorgung. „2030 ist ja schon bald. Aber wo sind denn die Gaskraftwerke, die wir zwingend brauchen, damit wir bei Dunkelflaute Strom bekommen?“ Selbst wenn diese „wider Erwarten“ im kommenden Jahr zügig genehmigt würden, werde es als Ausgleich für den Kohleausstieg 2030 noch „sehr, sehr sportlich“, sagte Kirchhoff.

Der Bau von Gaskraftwerken sei sehr komplex. „Wenn man das ernsthaft will, dann müssen Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich gestrafft werden.“ Die schwarz-grüne Landesregierung von Hendrik Wüst (CDU) solle hier mehr Druck auf den Bund machen.

Ziel des Bundesregierung ist, dass in Deutschland 80 Prozent des verbrauchten Stroms im Jahr 2030 aus erneuerbaren Quellen kommt, derzeit ist es etwas mehr als die Hälfte. Neue Gaskraftwerke sollen in „Dunkelflauten“ - wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint - einspringen, um die Stromnachfrage zu decken. Habeck hatte staatliche Förderungen angekündigt. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts muss die Regierungskoalition allerdings Milliardenlöcher im Haushalt für 2024 sowie im Klima- und Transformationsfonds stopfen.

© dpa-infocom, dpa:231229-99-434260/2

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